Man ist jung, verdient sein Geld und möchte das Leben genießen – am besten in vollen Zügen und ohne dabei auf den einen oder anderen Euro zu sehen. Schließlich ist man nur einmal jung und das muss genutzt werden. Aber ein solcher „Life-Style“ hat seinen Preis und nicht selten wird dieser Lifestyle nicht durch das eigene Einkommen finanziert, sondern nach dem Motto „die Bank gibt gern und reichlich“. Da wird dann mal eben das neueste Smartphone mittels Ratenkauf finanziert, das Auto der gehobenen Mittelklasse geleast oder eben auch auf Kredit finanziert und die Mietkaution für die eigene, schicke Wohnung mittels Dispo hinterlegt. Und wenn es dann noch um die Einrichtung der Wohnung geht: Kein Problem – wofür gibt es Null-Prozent Finanzierungen mit wunderbar langen Laufzeiten und niedrigen Raten.
Alles gut also? Ja, aber nur so lange die aus solch einem Verhalten entstehenden monatlichen Belastungen dann auch gestemmt, also im Rahmen der Tilgungsvereinbarungen, werden können. Und genau an dem Punkt scheitern früher oder später ein Großteil junger Kreditnehmer. Die Folgen sind Überschuldung und die Erkenntnis, dass man mit dem Thema Finanzierungen nicht so leichtfertig hätte umgehen sollen.
Und oftmals die Frage dahingehend, ob und wie die Verschuldung hätte verhindert werden können? Ja – hätte sie wohl in den meisten Fällen, wenn man sich im Vorfeld einer jeden Finanzierung über die folgenden 5 Punkte Gedanken gemacht hätte.
1. Muss ich das Produkt wirklich haben?
Die Frage, die eigentlich jeder geplanten Kreditaufnahme vorangestellt werden sollte, ist diejenige, ob das gewünschte Objekt wirklich angeschafft werden muss? Oder ob es unbedingt JETZT angeschafft werden muss?
Klartext: Kann ich warten bis ich genug Geld zurückgelegt habe, um mir beispielsweise das neue Smartphone auch ohne Kredit kaufen zu können? Denn so entgeht man den Zinszahlungen der Banken, die die Produkte bei einem Kredit deutlich verteuern.
Vor allem junge Menschen - mit wenig Einkommen und wenig Sicherheiten - sollten einen Kredit deshalb nur in Anspruch nehmen, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit mehr gibt. Und für nicht zwingend notwendige Gebrauchsgüter mit geringer Werterhaltung – zu denen beispielsweise Smartphones gehören – am besten gar nicht.
2. Wieviel Kredit benötige ich und wieviel Kredit kann ich mir leisten?
Muss unbedingt ein Verbraucherkredit her, so sollte klar sein, wie hoch der tatsächliche Kreditbedarf auch ist. Das bedeutet im Klartext: Wieviel Kredit glaube ich zu benötigen und wieviel Kredit kann ich mir anhand meines Gehalts / Einkommens und Berücksichtigung aller bekannten Kosten pro Monat tatsächlich leisten? Gute Hilfestellungen bieten hier die zahlreichen, im Internet verfügbaren Online-Kreditrechner. Sie helfen dabei mit der Eingabe weniger Informationen die Rahmendaten für einen Kredit zu berechnen.
Wichtig ist, dass man mit der Eingabe ehrlich mit sich selbst ist und am besten – gerade im Einnahmen – Ausgaben Check valide Daten hat. Denn grobes Überschlagen reicht dabei nicht und ist somit eher kontra-produktiv.
Hilfreich ist es auch für junge Menschen ein Haushaltsbuch zu führen, das den Überblick über die Einnahmen und Ausgaben über einen längeren Zeitraum dokumentiert und so einen exakten Finanzüberblick gewährleistet.
3. Bonitätscheck – Chancen auf gute Kreditkonditionen abwägen
Zweifelsfrei ist es in Zeiten der Digitalisierung alles andere als schwierig einen Kredit aufzunehmen. Sei es online oder bei einem Händler – ein paar Angaben, ein paar Klicks und schon steht das Geld zur Verfügung. Was viele bei derart schnellen Kreditgeschäften außer Acht lassen, ist der, dass jeder Kredit einen Vermerk bei der KSV nach sich zieht und damit einen Einfluß auf den Kreditscore beziehungsweise auf die Bonität hat.
Im Klartext: Jeder weitere Kredit, der bei der KSV gemeldet ist, vermindert den eigenen Kredit-Score. Was zur Folge hat, dass Kredite immer teurer werden. Denn Banken wollen sicher sein, dass sie ihr verliehenes Geld auch zurückbekommen. Deshalb prüfen die Institute, in welcher finanziellen Situation sich die Kreditnehmer befinden. Hierzu rufen Banken die KSV-Auskunft zur Bewertung der Kreditwürdigkeit ab, bevor sie einen Kredit vergeben.
Die Daten sollen Aufschluss darüber geben, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass jemand einen Kredit bedienen kann. Und je mehr laufende Kredite bestehen, desto größer die Gefahr eines Ausfalls – aus Sicht der Bank – und so erfolgen Risikoaufschläge bei den Zinsen. Der gewünschte Kredit kann so Übermaßen teuer werden.
4. Vergleich verschiedenster Kreditangebote unerlässlich
So gut wie jede Bank bietet Kredite an, es gehört zu ihrem Kerngeschäft. Wer jedoch auf der Suche nach einem günstigen Ratenkredit ist, sollte jedoch vor allem eins der zahlreichen Onlinekredit-Angebote ins Auge fassen. Denn diese sind im Vergleich zu einem Kredit aus der Bankfiliale oftmals deutlich günstiger bei den Zinssätzen.
Doch auch bei den Onlinekrediten gilt, dass der Vergleich verschiedener Offerten durchaus Sinn macht. Vor allem auf den Kreditvergleich spezialisierte Online-Portale eignen sich sehr gut, um die besten Angebote zu finden. Dabei sollte man mehrere Portale abfragen, da sich die einzelnen Portale durchaus hinsichtlich der Anzahl und des Umfangs der einzelnen Anbieter voneinander unterscheiden.
5. Kostenfallen vermeiden
Viele Anbieter bieten Kunden zum Kredit eine Restschuldversicherung an. Sie versprechen Geld bei Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit und Tod. Verbraucherschützer raten aber von solchen Versicherungen ab, weil sie sehr teuer sind und nur in bestimmten Fällen zahlen. Welche Versicherungen man benötigt, sollte man getrennt von einem Kredit entscheiden.
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