Da ist es – das Schnäppchen überhaupt. Einmalig, weil enorm günstig: Das Problem: Das eigene Geld reicht nicht! Und nun? Oder jene Situation: Man öffnet den Briefkasten und was flattert da mit der Post ins Haus? Ein saftige Nachzahlung bei den Nebenkosten für die Wohnung? Keine Frage. Das diese Rechnung bezahlt werden muss. Nur wie, wenn man gerade nicht „flüssig“ ist und finanzielle Rücklagen auch nicht existieren?
Noch schlimmer: Das beruflich genutzte Auto gibt den Geist auf, Reparatur lohnt nicht, also muss ein neues Auto her. Auch hier das Problem, des „Wie finanzieren?“, wenn man gerade mal nicht ein paar tausend Euro auf der hohen Kante hat. All diese Situationen lassen sich mit der Aufnahme eines Kredits lösen und das dank des Internets mittlerweile auch recht einfach und vor allem schnell. Doch vorschnelles agieren hat seine Tücken, denn oftmals geht darüber die alles entscheidende Frage des
„Wieviel Kredit kann ich mir eigentlich leisten?“
Verloren. Und das kann durchaus weitreichende, finanziell negative Auswirkungen für den Kreditnehmer bedeuten. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn immer mehr Menschen nehmen zu hohe als auch oftmals zu teure Kredite auf . Und nicht selten treten dann weitere unerwarteter Ereignisse auf, die zur Folge haben, dass Kredite dann nicht fristgerecht zurückgezahlt werden können. Und die dann daraus resultierende Überschuldung ist leider ein belegter Sachverhalt.
Vor allem anderen steht die Frage: Wie viel Kredit kann ich mir leisten?
Soll also ein Kredit beziehungsweise Darlehen aufgenommen werden, sollte der tatsächliche Kreditbedarf ermittelt werden. Und das aus gutem Grund, denn jeder Euro zuviel an Kredit wird entsprechenden Zinsen bezahlt. Und das kann sich gerade bei hohen Kreditsummen mit langer Laufzeit durchaus zu einer finanziellen Belastung entwickeln. Denn exakt diese beiden Faktoren kosten im Grunde bares Geld.
Dennoch sollte der Kreditbedarf auch nicht zu gering eingeschätzt werden, da es dann sein kann, dass eine im Laufe der Zeit dann eine weitere, teure zusätzliche Finanzierung notwendig wird. Es ist also von größter Bedeutung den tatsächlichen Kreditbedarf vor der Kreditaufnahme realistisch einzuschätzen und die Laufzeit entsprechend der monatlichen tragbaren Raten anhand der eigenen dauerhaften finanziellen Leistungsfähigkeit festzulegen.
Die wichtigsten Faktoren: Eigene finanzielle Leistungsfähigkeit und realer Kreditbedarf
Wie viel Kredit man sich letztendlich leisten kann, hängt im Grundsatz von mehreren Einzelfaktoren, die im Zusammenspiel die finanzielle Leistungsfähigkeit über einen definierten Zeitraum ergeben, ab.
Was im Klartext bedeutet, dass man sich die Rückzahlung eines Kredits beziehungsweise Darlehens nur dann dauerhaft leisten kann, wenn ein entsprechendes monatliches Budget x plus Puffer bereitsteht.
Der eigene, zur möglichen Tilgung eines Konsumentenkredits ergibt aus der Differenz zwischen dem Nettoeinkommen aller Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft und den anfallenden monatlichen Ausgaben. Dies bedeutet, dass dem monatlich erhaltenen Arbeitsentgelt, dem ggfs. erhaltenen Kindergeld und etwaigen Nebeneinkünften die Lebenserhaltungskosten gegenübergestellt beziehungsweise in Abzug gestellt werden. Zur validen Berechnung der Lebenshaltungskosten steht bestenfalls ein sogenanntes Haushaltsbuch zur Verfügung, in welchem alle monatlichen Ausgaben festgehalten werden.
Finanzielles Polster muss bei der Berechnung eingeplant werden
Zudem sollte bei der Berechnung der finanziellen Leistungsfähigkeit auch immer ein sogenannter Sicherheitspuffer eingebaut werden. Dieser Sicherheitspuffer dient vor allem dem Zweck im Falle einer weiteren finanziellen Notlage, dann gegebenenfalls auf ein entsprechend aufgebautes und zur Verfügung stehendes Finanzpolster zugreifen zu können.
Gut zu wissen: Die meisten Banken setzen nachdem Abzug der Miete, den Kosten für Lebenshaltung, eventuellen Mitgliedsbeiträgen und einer sogenannten Mobilitätspauschale (Benzin für beruflich genutzte Fahrzeuge, Kosten öffentliche Verkehrsmittel etc.) eine Pauschale von 750 Euro an, die noch übrig bleiben sollte. Bei Ehepaaren erhöht sich dieser Betrag bei den meisten Banken auf rund 1000 Euro. Sind jedoch Kinder existent, so setzt die Bank hier als monatlichen Kostenfaktor rund 250 Euro an.
Zu guter Letzt
Unüberlegtes und vor allem vorschnelles Handeln bei einer geplanten Kreditaufnahme führt mit großer Wahrscheinlichkeit in eine tiefe Schuldenfalle, der nur schwer zu entkommen ist. Insofern gilt es stets die Ruhe zu bewahren und das Thema Kredit mit Bedacht und Sorgfalt anzugehen.
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