Grundsätzlich muss bei der Definition eines Kleinkredits Folgendes festgestellt werden: Eine verbindliche Definition für diese Art von Kredit gibt es nicht. Was schlicht daran liegt, das so ziemlich jede Bank den Rahmen für einen solchen Kleinkredit relativ frei auslegt.
Dies bedeutet, dass bei der einen Bank ein solche Kleinkredit eine maximale Kredithöhe von 1.500 € aufweist, wo hingegen eine andere Bank eine Summe von bis zu 3.000 € als einen Kleinkredit tituliert. Allein aus diesem Umstand heraus zeigt sich, dass es zwischen den einzelnen Bank-Angeboten für diese Kredit erhebliche Unterschiede gibt.
Und doch gibt es beim Gros der Angebote für diese Kreditangebote eine Gemeinsamkeit und zwar die, dass fast alle Kleinkredite eine Mindestlaufzeit von 12 Monaten aufweisen und zumeist die Aufnahme einer Mindestkreditsumme von 1.000 € erfordern.
Wobei sich mittlerweile im Markt auch ein Kreditangebot etabliert hat, welches sich ebenfalls des Begriffs des Kleinkredits bedient und sich hierbei ebenfalls eine relativ eigenständige, von den traditionellen Banken losgelöste Definition zu eigen macht – der Minikredit. Wobei hier im Grunde genommen, die beiden Kreditarten eher vermischt werden. Zum einen die kurzen Laufzeiten des Minikredit (maximale Laufzeit von 3-6 Monaten) in Verbindung mit einer maximal verfügbaren Kreditsumme von 1.500 €.
Wie „funktioniert“ ein Kleinkredit?
Was die Funktionsweise eines Kleinkredit betrifft, so deckt sie sich in der Regel mit denen eines Ratenkredits / Verbraucherkredits / Konsumentenkredits. Die Kreditsumme wird monatlich in festgelegten Raten für den gewählten Zeitraum (Kreditlaufzeit) seitens des Kreditnehmers mit einem entsprechenden Zinsaufschlag getilgt.
Mit welchen Zinskosten ist bei einem Kleinkredit zu rechnen?
Da Kleinkredite im Grunde ein Ratenkredit mit kleiner Kreditsumme und verkürzten Laufzeiten sind, bewegen sich deren Zinssätze zumeist auf dem Niveau jener Ratenkredite. Bedeutet, dass es durchaus möglich ist, ein Kleinkredit Angebote mit einem Zinssatz von 4,5 %effektiv per anno zu erhalten. Doch auch höhere Zinssätze sind durchaus gang und gäbe. Denn bei der Gestaltung der Zinssätze für einen Kleinkredit haben Banken durchaus einen gewissen Spielraum.
Besonders ist jedoch bei den Zinssätzen darauf zu achten, ob diese vom Grad der Bonität abhängig gemacht werden. Bedeutet, dass je belasteter die Bonität beziehungsweise der Kredit-Score ist, umso höher ist in der Regel der, seitens der Bank angebotene effektive Jahreszins.
Wer kann einen Kleinkredit erhalten?
Die Inanspruchnahme eines Kleinkredit-Angebotes steht im Grunde einem jedem offen, der die für die Aufnahme eines Kredits gängigen Anforderungen seitens der Kredit-gewährenden Bank erfüllt. Dazu gehören (variiert von Anbieter zu Anbieter) >>
• Vollendung des 18. Lebensjahres
• Gemeldeter Wohnsitz in Österreich
• Nachweisbares Einkommen
• Existenz eines Girokontos bei einer österreichischen Bank
• Keine belastete Bonität / negative KSV-Auskunft
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, sollte der Aufnahme eines Kleinkredits nichts im Wege stehen.
Zu beachten: Einige Banken verlangen auch beim Abschluss eines solchen Kleinkredits den Nachweis dahingehend, dass die monatliche Tilgung der Kreditraten gewährleistet ist. Das heißt, dass das zur Verfügung stehende Einkommen nach Abzug aller monatlichen Fixkosten ausreichend hoch sein muss, um den monatlichen Ratenverpflichtungen zur Kredittilgung nachkommen zu können.
Erfolgt bei einem Kleinkredit eine KSV-Abfrage?
Klare Antwort: Ja! Jede reguläre Bank in Österreich wird sich vor der Genehmigung eines Kredits – egal in welcher Höhe und über welche Laufzeit – ein Bild über die finanzielle Leistungsfähigkeit als auch die sogenannte Kredit-Historie eines Antragstellers machen. Zum einen muss dies aufgrund entsprechend gesetzlicher Vorgaben geschehen, zum anderen muss die Bank sich vor sogenanntem Kreditausfall (was mit einem Verlust für die Bank verbunden wäre) schützen.
Ein übliches Element einer solchen Kreditprüfung ist die Einholung der sogenannten KSV Auskunft, welche der Bank die Möglichkeit bietet, sich dahingehend zu versichern, wie sich ein potenzieller Kunde in der Vergangenheit „finanziell“ verhalten hat. Heißt: Wurden Rechnungen beglichen? Liegen oder lagen Vollstreckungsmaßnahmen vor? Wurden Kreditkarten und / oder Konten gekündigt etc.?
Liegen in der KSV Auskunft sogenannte Negativ-Merkmale vor, wird die Bank in der Regel den Antrag auf einen Kleinkredit ablehnen.
Kleinkredit ohne KSV – geht das?
Auch hier eine klare Antwort: Nein! Zumindest wie bereits im vorherigen Punkt genannt, der Kreditantrag bei einer traditionellen Bank in Österreich gestellt wird. Die Möglichkeit einen Kleinkredit ohne KSV Auskunft zu erhalten besteht darin, sich an ein ausländisches Kreditinstitut zu wenden. Doch auch hier gilt, dass in einem solchen Fall zumeist (pfändbare) Kreditsicherheiten erbracht werden müssen. Oder aber zumindest in Verbindung mit dem Einkommen eine Abtretungserklärung gezeichnet werden muss.
Zudem muss bei Kleinkrediten aus dem Ausland mit deutlich höheren Zinskosten gerechnet werden.
Fazit zum Kleinkredit
Geht es darum, eine kleinere Anschaffung zu tätigen oder aber einen größeren finanziellen Engpass mittels Kredit zu überbrücken, der zudem in kleinen Raten über einen überschaubaren Zeitraum getilgt werden kann, so ist der Kleinkredit klar zu empfehlen. Vor allem gegenüber dem für diese Zwecke immer noch häufiger genutzte Dispokredit. Im Vergleich zwischen eben jenem Dispokredit und dem Kleinkredit sprechen vor allem die deutlich günstigeren Zinssätze für den Kleinkredit.