Kurzfristiger Kredit – was bedeutet das? Kurzfristig verfügbar, kurzfristige Laufzeit ….? Aus Sicht eines Kreditnehmers sollte ein kurzfristiger Kredit wohl in der Regel die Kombination aus Beidem darstellen. Denn wer kurzfristig einen Kredit sucht, möchte in der Regel einen finanziellen Engpass überbrücken und das möglichst schnell und vor allem unkompliziert. Zudem ist die benötigte Summe zur finanziellen Überbrückung oftmals mehr als überschaubar.
Um einen solchen finanziellen Engpass mittels eines kurzfristigen Kredits überbrücken zu können, bieten sich im Markt mehrere Kredit-Varianten an. Da ist zum einen der Minikredit, zum anderen der deutlich bekanntere Überziehungskredit beziehungsweise Rahmenkredit.
Beiden Kreditangeboten gemein ist, dass hier auch Kleinbeträge als Kreditsumme genutzt werden können. So gibt es Minikredit bereits ab 50 €, wo hingegen der Überbrückungskredit auch eine Kreditsumme von 20 € betragen kann.
Doch dies ist, unter dem Aspekt des kurzfristigen Kredits, auch die einzige Gemeinsamkeit der beiden Kreditangebote.
Der Minikredit als „kurzfristiger Kredit“
Der Minikredit als kurzfristiger Kredit bietet vor allem eins: feste Regeln. Minikredite können ab einer Kreditsumme von 50 € bis hin zu maximal 1.500 € aufgenommen werden. Die Zinssätze bewegen sich je nach Anbieter zwischen 7,95 % bis hin zu 14,82 % effektiv per anno. Bereits hieran wird deutlich, dass sich ein genauer Blick auf die Kreditkonditionen des jeweiligen Anbieters empfiehlt.
Als vorteilhaft im Vergleich zu einem Überziehungskredit (umgangssprachlich auch „Dispo“) kann der Minikredit beim Thema Laufzeit und Tilgung betrachtet werden, denn diese sind fest geregelt. Minikredite können über Zeiträume zwischen 15 bis hin zu 60 Werktagen aufgenommen werden. Woraus sich ergibt, dass der Minikredit in der Regel nicht in Raten getilgt wird, sondern am Stichtag mittels Einmalzahlung der aufgenommenen Kreditsumme plus angefallene Zinsen.
Zwar besteht bei den Anbietern oftmals die Möglichkeit, den Kredit in mehreren Raten zu tilgen. Jedoch ist dies als kostenpflichtige Option nutzbar und verteuert den Kredit entsprechend. Eine Option, die somit nur genutzt werden sollte, wenn klar ist, dass der aufgenommene Kreditbetrag nicht zum Fälligkeitsdatum komplett getilgt werden kann.
Express-Auszahlung oft nur also kostenpflichtige Option
Ein gewisses Manko ist beim Minikredit die Auszahlungsgeschwindigkeit der gewünschten Kreditsumme. Auch hier besteht zwar die Möglichkeit, den gewünschten Minikredit mittels Express-Auszahlung noch am selben Werktag zu erhalten, doch auch hierbei gilt es zu beachten, dass es sich um eine kostenpflichtige Option handelt. Wer also 7 Bankarbeitstage bis zur Auszahlung warten kann, der kann sich diese Option sparen.
Wobei auch hier gilt sich hinsichtlich der regulären Auszahlungsgeschwindigkeit genauestens beim Anbieter zu informieren. So manch ein Anbieter kommuniziert auf seiner Webseite durchaus versteckt, dass im Falle einer NICHT-Inanspruchnahme der Express-Auszahlung jene bis zu 14 Werktage dauern kann.
Der Überziehungskredit (Dispo) als kurzfristiger Kredit
Wer das benötigte Geld sehr schnell benötigt und so etwas wie den Antrag auf einen Minikredit nebst Prüfung etc. umgehen möchte, bedient sich in der Regel des mit dem Girokonto eingeräumten Überziehungskredits. Vorausgesetzt, ihm wurde dieser mit dem Girokonto eingeräumt. Denn exakt dies ist die Voraussetzung. Insofern ist dieser Überziehungskredit (Überziehungsrahmen) also eine Art generell gewährter finanzieller Puffer mit dem genutzten Girokonto.
Vorteil dieses finanziellen Puffers ist, dass ein solcher Kreditrahmen stets zur Verfügung steht. Entweder in Form von Bargeld, welches mittels EC-Karte am Bankomat direkt abgeholt werden kann oder als entsprechendes „erweitertes“ Limit bei Kartenzahlungen.
Der Haken an der Sache? Die Bank lässt sich diese gewährte finanzielle Flexibilität gut bezahlen und zwar in Form von sogenannten Überziehungszinsen. Und die sind bei den meisten Banken durchaus “happig“. So liegt der Durchschnitt beim effektiven Jahreszins für gewährte Überziehungskredit bei rund 10 %, wobei die aktuelle Spanne – je nach Bank – zwischen 6,375 % (DADAT) bis hin zu 13,25 % (Volksbank Wien) effektiv per anno gereicht.
Überziehungskredit: Achtung bei den Zinssätzen
Ein solch, seitens der Bank gewährte Überziehungskredit (Dispo) kann also im Vergleich zu einem Minikredit günstiger aber eben auch erheblich teurer sein. Zudem gilt für diese Kreditart, dass die Regelungen hinsichtlich Tilgung eher locker sind. Denn die meisten Banken verzichten bis dato auf entsprechende Regeln. Der Zeitpunkt der Tilgung obliegt bis zu einem gewissen Punkt, dem Kreditnehmer selbst.
Was die Gefahr birgt, dass die in Anspruch genommene Überziehungssumme hinsichtlich der Tilgung immer wieder vor sich hergeschoben wird – und damit Monat für Monat entsprechend hohe Zinsen kostet und den Kredit immer teurer lassen wird.
Und nicht selten endet dies dann mit der Kündigung und Fällig-Stellung der Kreditsumme seitens der Bank, was nicht dann oft in der Überschuldung des Kunden endet.
Fazit zum „kurzfristigen Kredit“
Wer wirklich kurzfristig einen Kredit benötigt, ein paar Tage auf die Auszahlung warten kann und sich sicher ist, diesen in Anspruch genommen Kredit in kürzester Zeit wieder tilgen zu können, sollte sich grundsätzlich für ein Minikredit-Angebot interessieren. Der mit dem Girokonto eingeräumte Überziehungskredit (Dispo) ist zwar bequem und schnell verfügbar, jedoch dürfen hierbei die Nachteile wie hohe Zinsen (bankenabhängig) und die lockeren Tilgungs-Modalitäten nicht außer Acht gelassen werden.
>> Quelle >> >> AK-Bankenrechner bis zu 14% Zinsen p.a. >> Quelle: https://www.bankenrechner.at/girokonto