Dass Kredit nicht gleich Kredit ist, ist alles andere als eine neue Erkenntnis. Es gibt zahlreiche Arten eines Kredits und das aus gutem Grund, doch zeigt eine aktuelle Studie aus Deutschland, dass nicht alle Arten eines Kredits beim Verbraucher gleichermaßen beliebt sind. Im Zuge dieser Studie, welche vom Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag eines großen deutschen Finanzinstituts unter 1.000 Bundesbürgern ab 18 Jahren, durchgeführt hat, kristallisierten sich also die unbeliebtesten Arten eines Kredits heraus und das Ergebnis ist nicht wirklich überraschend.
Kredit unter Freunden
Eine alte Weisheit besagt, dass bei Geld die Freundschaft aufhört und so wundert es nicht, dass der unbeliebteste Kredit tatsächlich der unter Freunden ist. So ist es für immerhin mehr als ein Drittel der Befragten absolut inakzetabel, Freunde und Verwandte oder gar die eigene Familie in einer finanziellen Notlage um einen Kredit zu bitten. Als Grund für die Inakzeptanz eines Kredits unter Freunden ist die Angst vor etwaigen daraus resultierenden Streitigkeiten und dem möglichen Verlust der Freundschaft beziehungsweise des bis dahin guten Verhältnisses. Nicht ohne Grund empfehlen daher Experten gerade in Situationen, wo Kredite innerhalb der Familie oder unter Freunden vergeben werden, die wichtigsten Vereinbarungen stets schriftlich festzuhalten.
Kredite ohne Schufa, Ratenkauf im Einzelhandel – Nein Danke!
Doch nicht nur der Kredit unter Freunden und Verwandten ist unbeliebt, sondern auch der Kredit ohne SCHUFA (in Österreich: Kredit ohne KSV) sowie die Ratenkredit Angebote aus dem Einzelhandel. Gerade der letztgenannte Kredit als eine der unbeliebtesten Arten verwundert ein wenig. Immerhin verzeichnet diese Finanzierungsform laut anderen Studien nachwievor gute Abschlussquoten. Wie dem auch sei: Für rund ein Drittel der Befragten kommen diese beiden Kreditarten nicht infrage. Insbesondere die Kredite ohne Schufa haben alles andere als einen guten Ruf. Zu Recht oder zu Unrecht, sei einmal dahingestellt. Zumindest ist aber so, das sich gerade in diesem Markt zweifelsohne eine nicht unerheblich Anzahl an dubiosen Geschäftemachern „rumtreiben“ und über Jahre dafür gesorgt haben, das diese Branche eben der Ruf des „Abzockens“ recht hartnäckig anhängt.
Zu guter Letzt würden rund ein Viertel der Umfrageteilnehmer auch nicht auf den Dispokredit zurückgreifen. Häufigster genannter Grund für die Ablehnung des Dispokredit seitens der Verbraucher ist, das die Überziehung des Girokontos aufgrund der hohen Zinsen für einen Dispokredit den Befragten schlicht zu teuer ist.
Kredit von der Bank bevorzugt
Stellt sich die Frage, welches Fazit aus der Studie beziehungsweise Umfrage gezogen werden kann? Eine einfach zu beantwortende Frage: Wer, aus welchen auch immer einen Kredit benötigt, wendet sich bevorzugt an die Bank. Den klassischen Ratenkredit von der Bank lehnen demnach nur 14 Prozent der befragten ab. Als Grund hierfür wird vor allem einmal die vertragliche Sicherheit in puncto Kreditkonditionen, etwaige Zusatzvereinbarungen sowie feste Ratenzahlungen genannt. Eine hohe Akzeptanz genießen auch Immobilien- und Baufinanzierungen, die nur für 16 Prozent inakzeptabel sind. Der Ratenkauf beim Autohändler kommt für 23 Prozent nicht infrage, 24 Prozent würden keinen Autokredit bei einer Bank oder Sparkasse aufnehmen. Dabei ist die Finanzierung eines neuen Fahrzeugs der häufigste Grund für eine Kreditaufnahme, wie andere aktuelle Befragungen zeigen.
Redakteur: Markus Gildemeister
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