Erst Anfang April hatte der Nationalrat in Österreich beschlossen, dass Kredite von Verbrauchern und Kleinstunternehmen drei Monate lang gestundet werden können. Kreditgeber müssen dem Gesetz nach Zinszahlungen und Tilgungen verschieben, wenn die Kreditnehmer seine Raten aufgrund verminderter Einkünfte, welche im Zusammenhang mit der Corona-Krise stehen, nicht weiter zahlen.
Mit diesem Gesetz hat die österreichische Regierung bei zahlreichen Verbrauchern bereits für eine erheblich finanzielle Entlastung gesorgt, auch wenn dieses Gesetz nicht gleichbedeutend mit einer Art Schuldenerlass verbunden ist, sondern vorerst nur eine temporäre Zahlungsentlastung bedeutet. Nun folgt neben der zunächst für die nächsten 3 Monate geltende Stundung ein weitere Erleichterung für Kredit-Kunden in Österreich. Und es betrifft, die immer wieder in der Diskussion stehenden Kreditkosten beziehungsweise die anfallenden Gebühren, die mit Abschluss eines Kredits fällig werden.
Kreditgebühren lagen bis dato im Ermessensbereich der Banken
Da es hier bis dato keine einheitliche Regelung bei der Festlegung jener Gebühren bei Kreditgeschäften gab, bot sich hier für Banken die Möglichkeit, diese Gebühren durchaus mit einer gewissen Willkür selbst festlegen zu können. So war es bis dato durchaus gängig bei verschiedenen Banken in Österreich auf eine Bandbreite zwischen 0,5 % bis hin zu 2,5 % der beantragten Kreditsumme treffen zu können. Was sich rein prozentual betrachtet nicht viel anhört, kann sich jedoch gerade bei höheren Kreditsummen als erheblicher Kostenfaktor herausstellen.
Und in Zeiten wie eben der aktuellen Corona-Krise, in denen hinsichtlich Einkommen und Gehälter ohnehin Unsicherheit herrscht, ist jedwege Einsparung bei jeder Art von Kosten seitens der Verbraucher sicherlich mehr als wünschenswert.
Regierung vereinbart mit Banken Limit bei Kreditkosten
Und abermals hat die Regierung die Initiative ergriffen und das Gespräch mit den Banken gesucht, um eine entsprechend neue Vereinbarung in Bezug auf die Kreditkonditionen zu treffen – zumindest für den Zeitraum, in dem die Corona-Krise massive finanzielle Auswirkungen auf die Gesellschaft in Österreich hat.
Nach Abschluss der Gespräche mit den Großbanken in Österreich konnte nun eine entsprechende Übereinkunft getroffen werden. Das Resultat aus jenen Gesprächen ist nun, dass die Banken sich verpflichten bei den Kreditkonditionen die Gebühren auf einen Rahmen von 0,5 bis maximal 0,8 % der Kreditsumme zu reduzieren. Im Vergleich zu den bis dato maximal veranschlagbaren maximalen 2,5 % auf die Kreditsumme also durchaus eine mehr als respektable Reduzierung – zumindest bei den Banken, die bisher am oberen Limit lagen.
Dementsprechend zeigte sich nach Abschluß der Gesprächen die Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck mit der geschaffenen Vereinbarung bei den drei involvierten Großbanken Erste Group, Raiffeisen und Bank Austria zufrieden:
“Diese Range bei der nun getroffenen Vereinbarung st angemessenen. Es geht nicht an, hier übertriebene Gebühren zu verlangen. Zudem seien für die Kredite der Unternehmen keine Businesspläne mehr erforderlich. Die Unternehmen seien in der Coronakrise auf schnelle Kredite und Liquidität angewiesen, was einen “Paarlauf mit den Banken” erfordere”, sagte die ÖVP-Politikerin.
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