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Der Kreditrechner enthält repräsentative Werte, zu denen wir typischerweise Kredite vergeben. Der Sollzinssatz ist fest. Erfüllung banküblicher Bonitätskriterien vorausgesetzt.

Repr. Beispiel: Kreditbetrag: 300 €, Laufzeit 30 Tage, Sollzins / effektiver Jahreszins 7,95 % (fest). Der Sollzins beträgt 1,89 €. Sie zahlen zurück (vom Verbraucher zu zahlender Gesamtbetrag) 301,89 €.

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19.08.2021

Wissenswertes zum Dispokredit

Er ist, einmal eingerichtet, bequem und unkompliziert – der sogenannte Überziehungskredit, der unter dem Begriff des Dispos deutlich bekannter ist. Doch dieser Kredit hat seine Tücken und als Verbraucher sollte man um diesen Tücken Bescheid wissen. Unsere Tipps!
dispokredite-als-dauerhafte-finanzspritze

Schnell ein paar hundert Euro oder vielleicht auch den berühmten Fünfziger benötigt? Auch wenn das gerade eigentlich gar nicht möglich ist, weil Ebbe auf dem Konto ist und man eigentlich für weiter Ausgaben auf den nächsten Gehaltseingang warten müsste? Wohl dem, der in solch einem Fall die Möglichkeit hat, das eigene Konto überziehen zu können. Also den dringenden Geldbedarf durch Nutzung des Dispos bedienen zu können. Tolle Sache oder? Nein nicht wirklich, denn der Dispo hat seine Tücken und als Verbraucher sollten man sich dessen bewusst sein. Wem es nicht bewusst ist, sollte ab dieser Stelle weiterlesen.

Wie viel „Dispo“ kann ich als Kontoinhaber bekommen?

Die große Mehrheit aller Banken arbeitet nach einer klaren Regel: Kontonutzer können fast bei allen Filial- und Direktbanken einen Dispo bekommen, allerdings wird fast immer vorab bereits eine Obergrenze angesetzt. Das Zwei- bis Dreifache des monatlichen Nettoeinkommens gilt gewissermaßen als Branchen-Standard. Indes greift diese Regelung normalerweise vor allem für Bankkunden mit einem „normalen“ Einkommen. Abweichungen davon sind möglich. Und zwar nach oben und unten.

Gültigkeit hat dies insbesondere für diese Gruppen:

• Kunden mit überdurchschnittlich hohen regelmäßigen Geldeingängen

• Personen, die staatliche Leistungen als „Einkommen“ beziehen

• Selbstständige und Freiberufler ohne monatliches Festeinkommen

• Kontoinhaber, die wiederholt den Dispositionskredit überziehen/überzogen haben

Die zuletzt genannten Kunden sollten vor allem eine Gefahr im Hinterkopf behalten. Gemeint ist die unerwartete Aufforderung zur vollständigen Erstattung des Saldos.

Wann kann die Bank den Dispokredit zurückfordern?

Genau diese Frage ist bei genauer Betrachtung aus zweierlei Gründen wichtig. Zum einen sollten Sie als Kundin oder Kunde nicht ständig Gebrauch von der individuell definierten Kreditlinie machen oder das Konto sogar darüber hinaus ins Minus bringen. Die Hausbank wird unter Garantie einige Male eine Auge zudrücken. Schließlich fallen die Zinsen für eine geduldete Überziehung in aller Regel sogar noch üppiger als der marktübliche Dispo-Zins aus. Und schon dieser kann sich in negativer Hinsicht sehen lassen.

Während die Dispokredit-Zinsen pro Jahr ohnehin schon bei zehn Prozent oder darüber liegen, steigen die Kreditzinsen bei Überziehungen meist nochmals um einige Prozent. Die teuersten Angebote am Markt bewegen sich etwa dem unteren Niveau einer typischen Kreditkartenverzinsung. Zudem wird die Bank irgendwann einen Riegel vorschieben.

Die Folge sind die besagten Rückforderungen. Wer jedoch seinen Dispo ständig ausnutzt, wird kaum über die Mittel für einen kompletten Ausgleich des Kontos verfügen. Was dann bleibt ist meist nur die Aufnahme eines weiteren Darlehens. Eine Änderung der Kreditwürdigkeit kann im Übrigen auch zu Korrekturen führen!

Hat die Bank das Recht die Höhe des gewährten Überziehungsrahmens zu ändern?

Auch dies ist denkbar. Wenn Sie einen Dispo nutzen, sollten Sie wissen: Es handelt sich immer um Finanzprodukte, bei denen die Bank trotz vorheriger Bewilligung Korrekturen vornehmen kann. Einmal wird gerade der allzu engagierte Einsatz des Kreditrahmens dazu führen, dass Banken Rückstufungen vornehmen. Andererseits haben Kunden ebenfalls bei vielen Banken, gerade bei akutem Bedarf auf Antrag hin höhere Linien einrichten zu lassen.

Das Anpassungsrisiko aber spielt vor allem bezüglich der Saldo-Verzinsung eine Rolle. Dies ist insbesondere wichtig, weil viele Verbraucher Dispokredite mit Abrufdarlehen gleichsetzen. Hier liegt aber ein großer Irrtum vor, der erhebliche Mehrkosten nach sich ziehen kann. Nicht zu vergessen: Banken können so oder so ohne Angabe von Gründen etwas an den Details der Kreditvergabe ändern.

Mehr Dispo durch höhere Gehaltseingänge?

Hier lautet die Antwort: Es kommt darauf an. Wer als Freiberuflicher oder Selbstständiger Dispositionskredite nutzt, sollte bei Aufstockungswünschen eher nicht nach ein oder zwei besseren Monaten mit einer Bewilligung der Bank rechnen. Angestellte, die eine Gehaltserhöhung oder andere ergänzende Mittel nachweisen können, haben aber ausgesprochen gute Karten in der Verhandlung über höhere Kreditlinien.

Selbstständige oder freiberufliche Bankkunden werden höchstwahrscheinlich für mehrere Monate mit deutlich besseren Einkünften nachweisen müssen. Immer sollten Sie sich dabei die Frage stellen: Ist der Dispokredit tatsächlich auf lange Sicht die richtige Wahl?

Dauernutzung des Dispokredits – die schlechteste aller Optionen

Dass Banken Dispositionskredite grundsätzlich als vorübergehende Lösung offerieren, hat nicht nur rechtliche Gründe. Denn Banken müssen Kunden auf die Risiken und hohen Kosten hinweisen. Vor allem sind die Darlehen nun einmal nur als Überbrückung gedacht. Das teilt Ihnen die Bank auch mit und wird bei konstanter Auslastung von Zeit zu Zeit eine Umschuldung auf einen Ratenkredit empfehlen. Und dieser Schritt ist sinnvoll im Sinne der Kosteneingrenzung.

Vielleicht ist ein Überdenken der eigenen Ausgaben erforderlich? Benötigen Sie wirklich nur kurzfristig mehr Geld, als Sie auf dem Konto haben, ist der Dispo eine unbürokratische Option. Auf Dauer aber ist jeder andere Kredit die bessere Alternative. Einzige Ausnahme: die Kreditkarte. Sie ist wie erwähnt noch kostspieliger, ungeachtet der Bequemlichkeit, mit der Zahlungen und Abhebungen mit der Plastikkarte verbunden. Dies aber ist ein anderes Thema.
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Redakteur: Markus Gildemeister

Markus Gildemeister

Markus Gildemeister ist seit rund 10 Jahren freiberuflicher Redakteur und bei Cashper Hauptverantwortlicher für unseren Finanzblog. Markus generelles Interesse gilt der Finanzwelt sowie der FinTech Szene. Neben seiner redaktionellen Aktivität bei uns betreibt er selbst mehrere, erfolgreiche Finanzportale. Zudem ist er Gastautor und Kolumnist in deutschen (u.a Focus.de) sowie zahlreichen US-amerikanischen Investment-Portalen (Investing.com / Stockopedia.com etc.)