Immobilien, Autos, Möbel oder der nächste Urlaub – typische Dinge, die wohl so ziemlich ein Jeder auf seinem Wunschzettel hat. Häufig stellt sich jedoch die Frage, wie all diese Wünsche finanziert werden sollen, wenn denn das eigene Einkommen dafür nicht ausreichend ist? In Zeiten besonders niedriger Zinsen scheint also die Aufnahme eines Kredit zur Erfüllung eigener Wünsche besonders attraktiv. Doch so groß die Verlockung eines günstigen Kredits auch ist, so sehr sollte dennoch die finanzielle Belastung des Kredits an die persönliche Finanzsituation angepasst werden. Somit stellt sich also vor der Aufnahme eines Kredits immer die folgende Frage: Wie viel Kredit kann ich mir als Verbraucher eigentlich leisten?
Voraussetzungen für die richtige Kredithöhe
Wieviel Kredit man sich als Verbraucher letztendlich leisten kann, hängt im Wesentlichen von der eigenen monatlichen Einnahmen / Ausgaben Situation sowie der generellen Bonität ab. Grundsätzlich gilt es natürlich zunächst einmal herauszufinden, ob überhaupt eine Bank gewillt wäre, einen
Kredit zu vergeben. Als grundlegende Kreditvoraussetzungen gelten hierbei folgende Punkte:
- Festes Einkommen
- Unbefristeter Arbeitsvertrag
- Bei Selbstständigkeit sollte das Einkommen bereits über einige Jahre konstant sein
- Wohnsitz in Österreich
- Volljährigkeit
- Keine Negativeinträge beim Kreditschutzverband (KSV)
Die ersten fünf Punkte sollten einem als Interessent für einen Kredit grundsätzlich vertraut sein. Beim Thema KSV hingegen ist einem als Verbraucher in der Regel nicht vollumfänglich bekannt, ob und in welchem Umfang Negativeinträge beim KSV vorliegen oder nicht. Jedoch bietet sich die Möglichkeit, einmal pro Jahr eine kostenlose Eigenauskunft beim KSV einzuholen. Entsprechende Formulare sind auf der Website des KSV zu finden.
Haushaltsrechnung als Grundlage für die Höhe eines Kredit
Wie viel man sich als Kredit letztendlich leisten kann, hängt also von dem monatlich frei verfügbaren Einkommen ab. Bedeutet also: Zeit für einen Kassensturz! Denn nur so hat man einen Eindruck darüber, wie viel Geld im Monat für eine Kreditrate bleibt. Andernfalls droht, den Kredit monatlich nicht zurückführen zu können, was letztendlich die Gefahr des „Rutschens“ in die Schuldenfalle bedeuten könnte. Somit gilt es eine realistische Haushaltsrechnung aufzustellen. Hierzu notieren Sie das monatliche Nettoeinkommen der gesamten Familie (Singles nur ihr Nettoeinkommen) und ziehen davon dann alle monatlichen Fixkosten ab. Zu diesen Fixkosten gehören:
- Miete (inkl. Nebenkosten)
- Auto (inkl. Kosten für Versicherung und Benzin)
- Telefon, Internet, Rundfunkgebühren
- Unterhaltszahlungen
- Versicherungen
- Schon vorhandene Kreditraten
- Lebenshaltungskosten – also Essen, Kleidung, Körperpflege (Faustregel: für eine Person ca. 600 Euro, jede weitere 250 Euro)
- Mitgliedsbeiträge (z. B. Sportverein, Automobilklub)
Die Differenz aus dieser Rechnung ist das frei verfügbare Einkommen, also zugleich auch die maximale Monatsrate für einen Kredit, die man sich leisten könnte! Aber als eine goldene Faustregel gilt: Diese Summe aus der Haushaltsrechnung sollte niemals komplett für eine Kreditrate ausgeschöpft werden!
Bei der Berechnung des Kredit finanziellen Puffer einplanen!
Man sollte vor der Aufnahme eines Kredits niemals zu knapp rechnen, denn sonst sind keine weiteren, notwendigen Anschaffungen außer der Reihe stemmbar. Es gilt also unbedingt „finanzielle Luft“ für Unerwartetes lassen. Bevor das nicht geklärt ist, birgt jede Aufnahme eines Kredits ein unkalkulierbares Risiko. Selbst die oft beworbenen Kredite mit null Prozent Zinsen sind zu teuer, wenn man sich eine zusätzliche, monatliche Belastung eigentlich gar nicht leisten kann!
Redakteur: Markus Gildemeister
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