Es gibt Begrifflichkeiten im Kreditwesen, die ein Großteil der Menschen kaum kennt und dennoch als Produkt von dem Einen oder Anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit schon einmal in Anspruch genommen wurde. Ein mehr als prädestiniertes Beispiel für solche ein Finanzprodukt ist der sogenannte Bagatellkredit. Noch nie gehört? Glauben wir und deswegen möchten wir diese Form eines Kredits gern mal etwas näher beleuchten.
Ein Bagatellkredit ist alles andere als ein Bagatelle
Der erste Bezug lässt sich aus dem Wort „Bagatelle“ an sich ableiten, denn das aus dem Französischen stammende Wort "Bagatelle" bezeichnet eine kleine, unnütze oder gar unwichtige Angelegenheit. Jedoch ist der bezug zum Bagatellkredit nicht unter den Definitionen des „unnützen und unwichtigen“ zu betrachten, sondern vielmehr im Zusammenhang mit dem Wort „klein“. Denn der Bagatellkredit deckt in seiner Höhe einen maximalen Kreditbedarf von 200 Euro ab. Wer also einen Bagatellkredit für sich beansprucht hat dabei in den meisten Fall den Bedarf einer kleinen und kurzfristigen Finanzierung. Zudem werden solche Kredite aufgrund der geringen Kreditsumme nicht selten ohne große Besicherung und zumeist nur für einen kurzen Zeitraum vergeben. Gemessen an der geringen Kreditsumme kann ein Bagatellkredit durchaus auch als „Vorstufe“ zum klassischen Kleinkredit betrachtet werden.
Abgrenzung zum Kleinkredit definiert sich durch die Kredithöhe
Der Kleinkredit definiert sich vor allem über die Mindest-Kredithöhe, die sich bei den meisten Anbietern von Kleinkredit zwischen 500 € und 1000 € bewegt. Nicht selten sind mit einem Kleinkredit auch Laufzeiten von mindestens 6-12 Monaten verbunden. Mit der Höhe der bereitgestellten Summe steigt bei einem Kleinkredit auch der Wert der zu hinterlegenden Sicherheiten. Auch der Vergleich mit dem bekannteren Minikredit ist durchaus gegeben, wobei hier das Thema Kreditsicherheit bei den meisten Kreditangeboten anders behandelt wird >> Stichwort: Festes Einkommensverhältnis, Mindesteinkommen etc.
Der Bagatellkredit – für wen und was geeignet?
Aufgrund der recht geringen Kreditsumme ist erkennbar, dass sich ein solcher Kredit insbesondere dann eignet, wenn kurzfristig zusätzliche Liquidität in kleinem Rahmen geschaffen werden muss. Beispielsweise, um eine unerwartete Rechnung zu begleichen, eine notwendige kleinere Anschaffung zu tätigen oder einfach nur um „flüssig“ zu sein. Der Vorteil eines Bagatellkredits liegt sicherlich in der recht unkomplizierten Vergabe seitens der Kreditinstitute und den oftmals ebenfalls recht kurzen Laufzeiten. Bagatellkredite werden zudem – ähnlich wie der Minikredit auch – oftmals in einer Summe getilgt und das bei moderaten Zinssätzen, welche jedoch meist etwas über den normal geltenden Zinssätzen für klassische Ratenkredite liegen. Jedoch sind die anfallenden Zinsen bei einem Bagatellkredit aufgrund der kurzen Laufzeit als auch der geringen Kreditsummen kaum der Rede wert. Ein weiteres gemeinsames Merkmal mit dem Minikredit.
Redakteur: Markus Gildemeister
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