Wer einen Kredit aufnimmt, möchte wissen, welche Kosten auf Ihn im Rahmen der Tilgung auf ihn zukommen und das am besten in Form einer kompletten Übersicht. Und genau diese Übersicht bietet der sogenannte Tilgungsplan, denn letztendlich ist dieser Plan die Übersicht dessen, was allgemeinhin als Kreditkonditionen verstanden wird. Denn dieser Plan gibt Auskunft über die Art des Kredites, den Tilgungssatz, die Höhe der Restschuld und weitere Details. In der Regel wird ein Tilgungsplan von Ihrem Kreditgeber erstellt. Bei Verbraucherkrediten ist der Tilgungsplan sogar gesetzlich vorgeschrieben. Zeit einen genaueren Blick auf solch einen Plan zu werfen.
Zum Verständnis: Was genau ist ein Tilgungsplan?
Ein Tilgungsplan wird dem Kreditnehmer seitens der kreditgewährenden Bank gegeben, um Ihm einen Überblick über fällige Zahlungen, den Tilgungssatz und die noch ausstehende Restschuld zu geben. So soll dem Kreditnehmer eine Art finanzielle Hilfestellung gegeben werden, anhand dessen sich langfristige finanzielle Planungen erstellen lassen und so die Gefahr finanzieller Probleme in der Zukunft zu vermeiden.
Diese Tilgungspläne werden als Tabelle dargestellt und enthalten folgende wichtigen Informationen:
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Art des Kredits
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Zahlungsfälligkeiten
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Höhe der Restschuld
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Zinssatz
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Tilgungssatz
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Auswirkungen von Sondertilgungen
Wann und wieso erhält man einen Tilgungsplan?
Laut Gesetzgebung muss bei jedem bewilligten Verbraucherdarlehen einen Teil des Kreditvertrags darstellen. Ebenso sind die Informationen, die im Tilgungsplan enthalten sein müssen, gesetzlich festgelegt.
Was ist das Ziel eines solchen Plans?
Ein Tilgungsplan macht gerade langfristige, kreditfinanzierte Vorhaben wie eine Immobilienfinanzierung übersichtlicher. Er dient dem Kreditnehmer als Grundlage für die monatlichen Zahlungen. Gerade bei Annuitätendarlehen ist ein solcher Plan unabdingbar:
Annuitätendarlehen sind Darlehen, bei denen die Rückzahlung zu konstanten Raten erfolgt. Auch für den Kreditgeber spielt der Finanzierungsplan eine wichtige Rolle, da der Kreditnehmer seinen Pflichten eher nachkommt, wenn ihm ein detaillierter Plan zur Verfügung steht.
Neben der Tilgungsrate beinhaltet ein Tilgungsplan auch Angaben wie Kreditart, Zahlungsfälligkeiten, Restschuld, Zinssatz und Tilgungssatz. Ein Darlehen ist zeitlich begrenzt und muss innerhalb einer bestimmten Frist abbezahlt werden. Während dieser Frist gilt ein bestimmter Zinssatz und Tilgungsanteil.
Unter dem Tilgungssatz versteht man den prozentualen Anteil der gesamten Kreditsumme, die der Kreditnehmer während eines Jahres an den Kreditgeber zurückzahlen muss. Da sich die Höhe des Darlehens mit der Zeit verringert, sinkt auch der Tilgungssatz. Allerdings hängt dieser letzte Punkt von der Art des Kredits ab: Bei Annuitätendarlehen und bei Ratenkrediten bleibt der Tilgungssatz konstant.
Bei der Sondertilgung handelt es sich um eine außerplanmäßige Rückzahlung. Sie übersteigt die vereinbarten monatlichen Rückzahlungen und darf nur nach Rücksprache mit dem Kreditgeber erfolgen. Sondertilgungen erlauben es dem Kreditnehmer, die Kreditlaufzeit des Darlehens zu verkürzen. Sondertilgungen lohnen sich dann, wenn sich der finanzielle Spielraum des Kreditnehmers erweitert. Auch die Sondertilgungsbedingungen werden bei der Kreditaufnahme festgelegt – bei deutschen Banken liegt die Sondertilgungsrate in der Regel bei 5 % der gesamten Darlehenssumme pro Jahr.
Die Restschuld gibt an, wie viel Geld ein Kreditnehmer nach einer bestimmten Zeit noch an die Bank zurückzahlen muss. Anhand der Restschuld können Sie sich einen genauen Überblick über den Zustand Ihres Darlehens zu einem bestimmten Zeitpunkt verschaffen. Allerdings sind die zu zahlenden Zinsen nicht ein Teil der Restschuld. Der Zinsanteil wird zu einem festgelegten Zinssatz von der Restschuld berechnet.
Fazit zum Tilgungsplan
Der Tilgungsplan gibt Aufschluss darüber, zu welchem Zeitpunkt welche Rate fällig wird und wie sich diese aus Zinsen und Tilgung zusammensetzt. Er ist verpflichtender Bestandteil von Kreditverträgen für Verbraucher und gibt dem Kreditnehmer damit die Möglichkeit, sich von vornherein auf die zukünftigen Zahlungsverpflichtungen einzustellen. Damit trägt er wesentlich zur Transparenz und Übersichtlichkeit eines Kreditvertrages bei. Gleichzeitig bietet er eine schriftliche Grundlage, auf die sich Kreditnehmer und Kreditgeber im Zweifelsfall berufen können.
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