Kennen Sie das? Man schlendert durch die Stadt und passiert dabei nicht selten zahlreiche Filialen von Banken. Betrachtet man deren Schaufenster, so finden sich dort nicht selten augenscheinlich hervorragende
Kreditangebote. Da wird mit absoluten Top-Zinsen geworben, die fast ausnahmslos im sehr niedrigen einstelligen Bereich liegen. Es gibt derzeit wohl kaum eine Bank, die ein solch niedriges Kreditangebot nicht im Portfolio hat und damit auf Kundenfang geht. Wer sich also ohnehin damit beschäftigt eine größere Anschaffung durch Aufnahme eines Kredits zu tätigen, für den scheinen sich in diesem Moment eine schier unbegrenzte Anzahl an Türen zu öffnen. Was liegt also angesichts einer solchen Kreditwerbung näher als eben eine jener Banken aufzusuchen und ein solch günstiges Kreditangebot zu nutzen? Was spricht dagegen? Erste Antwort lautet sicherlich „Nichts“, was im Grunde genommen auch richtig ist. Dennoch haben diese Kreditangebote einen Haken, der leider oftmals erst bei genauerem Hinsehen auffällt. Denn betritt man erst einmal eine Bank und verweist im Beratungsgespräch auf jenes Kreditangebot aus dem Schaufenster, erreicht man beim Bankberater zunächst einmal ein dezentes, aber bestimmtes „Moment einmal“. Warum? Gilt dieses zinsgünstige Kreditangebot etwa nicht mehr? Natürlich, aber…..
Günstige Kredite gibt es nicht für Jeden
Im Grunde erfordert jede Kreditanfrage ein individuelles Kreditangebot und genau jene individuellen
Kreditangebote fallen dabei oftmals schlechter aus, als eben die Kreditofferte aus der Werbung. Der Grund hierbei liegt in der Festlegung oder eben auch Nicht-Festlegung des Zinssatzes für einen
Kredit. Hierin sind die Banken völlig frei in Ihrer Entscheidung, was sich demnach auch in Form von Kreditwerbung hervorragend einsetzen lässt. Banken haben die Erlaubnis einen Durchschnittszins für einen Kredit ins Schaufenster stellen, den zwar viele, aber längst noch nicht alle Kunden erhalten. Das System dahinter? Bonitätsabhängige Zinsen und bonitätsunabhängige Zinsen. Diese beiden „Parameter“ sind entscheidend, zu welchen Konditionen ein Kunde einen Kredit erhält oder auch nicht. Im Klartext: Ist die eigene Bonität schlechter, können Risikozuschläge anfallen und das Darlehen verteuern. Eine Minderung der Bonität kann bereits bei scheinbar nebensächlichen Parametern eintreten. So erheben Banken beispielsweise wegen der Nutzung zahlreicher Kreditkarten bereits Risikozuschläge bei den Kreditkonditionen. Bei bonitätsunabhängigen Kreditzinsen hingegen erhalten alle Kreditnehmer denselben Zinssatz und zwar ohne irgendwelche Risikozuschläge.
Erläuterung: Bonitätsunabhängige Zinsen beim Kredit
Ratenkredite mit bonitätsunabhängigem Zins schließen solche Überraschungen schlichtweg aus. Diese Darlehen haben einen feststehenden Zinssatz, der für alle Kreditnehmer gilt. Der Vorteil liegt also darin, dass Zinshöhe und die daraus entstehenden Kosten von Anfang an feststehen. Als Kreditnehmer ist somit von Beginn an klar, welche Beträge für die Zinsen anfallen und wie hoch sich die monatliche Kreditrate gestaltet. Befindet die Bank den Antragsteller als kreditwürdig, erhält er das Darlehen ohne Zins- beziehungsweise Risikoaufschlag. Zahlreiche Geldhäuser arbeiten mit dieser klaren und kundenfreundlichen Vergabemethode.
Kreditzinsen abhängig von der Bonität
Doch längst nicht alle Banken verfahren nach diesem Prinzip. Manche Geldhäuser stellen sogenannte bonitätsabhängige Zinssätze ins Schaufenster. Bei diesen Angeboten sind die Zinssätze nicht fest, sondern staffeln sich nach der Kreditwürdigkeit des Kunden. Im Kleingedruckten steht meist der Hinweis, dass der Zinssatz je nach Bonität des Antragstellers auch höher ausfallen kann. Und das tut er häufig auch, denn die sogenannte Preisangabenverordnung für Kredite schreibt vor, dass den angebotenen Zinssatz lediglich zwei Drittel der zustande kommenden Kreditverträge enthalten müssen. Alle anderen dürfen teurer sein. Insofern sollten Kreditangebote grundsätzlich im Detail geprüft werden und die Euphorie, das ein Kredit ja nur 1,9 % Zinsen kosten würde, außen vor bleiben. Es sind meistens Lockangebote!
Redakteur: Markus Gildemeister
Zurück zur Blog-Übersicht