Die Corona-Krise scheint nun auch bei Konsumkrediten beziehungsweise den kreditvergebenden Banken angekommen zu sein, denn die Zinskosten sind mit rund 5,5 Prozent effektivem Zinssatz auf dem höchsten Zinsniveau seit 2008 – und das obwohl immer noch im Allgemeinen von einem Niedrigzinsumfeld ausgegangen wird.
Doch auch bei Verbrauchern zeigt sich, dass nicht nur corona-bedingt die Kreditaufnahme eher rückläufig ist, sondern eben auch aufgrund gestiegener Zinskosten. So zeigen aktuelle Marktanalysen, dass im Vergleich zum Jahr 2019 aktuell rund 20 Prozent weniger Verbraucher- und Konsumentenkredite aufgenommen wurden.
Zudem zeigt sich, dass der Zinsunterschied bei Krediten, welche von Österreichs Banken angeboten werden, bis zu 63 Prozent betragen kann. Zu diesem Ergebnis kommt beispielsweise die Österreichische Nationalbank, die erst kürzlich eine entsprechende Marktanalyse vornehmen ließ. Wer aktuell einen Konsumkredit aufnehmen möchte muss dabei mit einem durchschnittlichen effektiven Jahreszins von rund 5,64 % rechnen.
Damit sind Konsumkredite in Österreich so teuer wie seit der globalen Finanzkrise 2008 nicht mehr. Und zahlreiche Finanzmarkt-Experten gehen von einer weiteren Steigerung jener Zinskosten in den nächsten Monaten aus.
Zinsen bei Konsumkrediten steigen stetig
Woraus sich zwischen den Zeilen eine klare Handlungsempfehlung für Verbraucher erkennen lässt, denn wer Anschaffungen plant und diese mittels eines Kredits beziehungsweise Darlehens finanzieren möchte, sollte diesen Plan nicht unbedingt auf die lange Bank schieben.
Denn in Anbetracht der Tatsache, dass die Zinsen seit geraumer Zeit stetig, wenn auch nur in kleinen Schritten steigen, erscheint der Zeitpunkt einer notwendigen Kreditaufnahme, trotz Corona, jetzt noch am besten. Zumal auch seitens der Banken unter dem Aspekt der Kreditaufnahmen und Gewährung ein gewisses Ungemach zu drohen scheint.
Banken agieren zunehmend restriktiver bei der Kreditvergabe
Denn eine weitere Erkenntnis aus entsprechenden Umfragen bei Banken und Sparkassen zeigen, dass die Vergaberichtlinien mit fortschreitender Dauer der Corona-Pandemie und den zweifelsohne zu erwartenden Folgen für die Wirtschaft Österreichs zunehmend verschärft werden. Bereits jetzt werden Kredite deutlich restriktiver vergeben.
So wurden allein im Zeitraum von Jänner bis August 2020 rund 20% weniger Konsumkredite vergeben als im Vergleich zum Vorjahr 2019. Dabei wurde der niedrigste Stand bei der Genehmigung und Vergabe von Konsumentenkrediten im April 2020 mit rund 60% weniger Krediten erreicht. Wobei hier der zu dem Zeitpunkt erreichte Höhepunkt der 1. Corona-Welle in Österreich die Hauptursache darstellen dürfte.
Dennoch zeigt sich, dass auch in der zwischenzeitlichen Erholungsphase zwischen Mai und September zahlreiche Banken deutlich weniger Kreditanträge genehmigt haben als üblich.
Was für Konsumenten gilt
Wer aktuell auf einen Kredit angewiesen ist und dabei den für sich besten Zinssatz beziehungsweise die besten Kreditkonditionen gesamt finden möchte, sollte keinesfalls das erst beste Kreditangebot nutzen. Allein aufgrund der Tatsache, dass hier Zinsunterschiede bis zu 65 % bestehen, macht deutlich, dass ein detaillierter Vergleich verschiedenster Kreditangebote unumgänglich ist.
Zudem gilt es sich vor Augen zu führen, das Banken offensichtlich die Vergabe von Krediten erschweren. Sei es in Form von zusätzlichen Sicherheiten, der Angabe eines zweiten Kreditnehmers oder ganz einfach durch einen höheren Zinssatz. Auch hier gilt es also, sich vor Abschluss eines Kreditvertrages im Detail über die Bedingungen seitens der Bank im Detail zu informieren.
Dies bedeutet zwar in einem ersten Schritt einen Mehraufwand im Vorfeld der Kreditaufnahme, sorgt aber während der Kreditlaufzeit nicht für unliebsame Überraschung in Form dessen, dass man als Verbraucher und Kreditkunde realisiert einen deutlich zu teuren Kredit aufgenommen zu haben.
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