Der Österreicher ist zweifelsohne ein gebeuteltes Kind. Zuerst hat ihm die Corona-Pandemie und die dadurch ausgelösten Lock-Downs massive finanzielle Einbußen beschert und nun kommen auch noch steig steigende Preise bei den Lebenshaltungskosten auf Ihn zu. Wer soll das bitte alles noch bezahlen? Was vor allem dann schwierig wird, wenn man nach wie vor von Arbeitslosigkeit oder aber zumindest Kurz-Arbeit betroffen ist. So zeigt sich, dass immerhin jeder 6. Österreicher sich bereits in der misslichen Situation befindet, sein Girokonto dauerhaft im Minus zu sehen. Andernfalls hätte er kaum die Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Wohl dem, der bis dato in der glücklichen Situation ist, zumindest teilweise auf entsprechende Rücklagen zugreifen zu können oder aber zumindest über entsprechende Sicherheiten – beispielsweise in Form einer Immobilie – zur Absicherung eines dringend benötigten Kredits vorweisen zu können. Und wenn nicht? Dann scheint zumindest die Erkenntnis zu reifen, dass diese Rücklagen und Sicherheiten geschaffen werden müssen.
Und genau dies wird nun in einer aktuellen Marktbefragung als vorrangiges, finanzielles Ziel bei Österreichs Bürgern identifiziert. Ergo? Die Österreicher wollen wieder mehr sparen!
Und dies lässt sich mit entsprechenden Zahlen durchaus belegen. So hat sich laut der Marktbefragung die durchschnittlich geplante Summe für Veranlagungen allein im vierten Quartal 2021 auf 5900 Euro erhöht. Ein Jahr zuvor konnte in derselben Marktbefragung noch eine Summe von lediglich 4800 Euro ermittelt werden. Auf die Frage, was Österreich Bürger als Anlageklasse bevorzugen, waren Sparbuch und Bausparverträge die am meisten genannten Anlageformen. Wobei hier deutlich wird, dass beim Thema Sparen di Sicherheit des angelegten Geldes deutlich vor dem Thema Rendite steht.
Deutlich weniger Kredit-Volumen
Doch auch beim Thema Kredite scheinen die Österreicher sich bewusst zu sein, dass hier aufgrund der allgemeinen als auch der persönlichen finanziellen Situation ein Umdenken und dementsprechend vorsichtigeres Handeln dringen geboten ist. Denn die durchschnittlich geplante Kreditsumme ging demnach von rund 107.000 auf 99.300 Euro zurück.
Zurückzuführen ist dieser Rückgang auf die gestiegene Anzahl von Personen, die eine Finanzierung von bis zu 5000 Euro planen. Mit rund 31 Prozent konnte hier ein Zuwachs von rund 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden.
Gleichzeitig sei die Zahl derer, die einen Bankkredit oder ein Bauspardarlehen von 5001 Euro bis 50.000 Euro in Betracht ziehen, von 33 auf 25 Prozent zurückgegangen
Rund jeder Dritte der Befragten (34 Prozent, plus fünf Prozentpunkte) gab an, im nächsten Jahr eine größere Anschaffung zu planen, 16 Prozent davon wollen diese über einen Kredit finanzieren.
Nach wie vor hohe Beliebtheit von Sparbuch und Bausparvertrag
81 Prozent (minus ein Prozentpunkt) der insgesamt 1000 befragten Bürger in Österreich wollen 2022 zur Verfügung stehendes Geld veranlagen und so auf Dauer entsprechende Rücklagen bilden.
Dabei setzten die Österreicher auch im vierten Quartal auf die Klassiker
- Dem Sparbuch mit 57 Prozent - minus ein Prozentpunkt
- dem Bausparvertrag 38 Prozent - minus ein Prozentpunkt
- Lebensversicherungen mit 34 Prozent
- Angeboten zur Pensionsvorsorge mit 30 Prozent
- sowie Aktien, Fonds und Co mit 34 Prozent
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