Es ist für die meisten Menschen ein belebendes Gefühl dem Konsum zu frönen. Sich Dinge leisten zu können, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben oder aber die Notwendigkeit zu sehen, den Taler zweimal umdrehen zu müssen. Wäre auch alles in Ordnung, wenn es sich bei dem ausgegebenen Geld um eigenes und eben nicht zwingend von einer Bank geliehenes Geld wäre. Doch genau dies scheint immer österreichischen Verbrauchern so ziemlich egal zu sein. So belegt eine aktuelle Studie einer internationalen Großbank, dass immer mehr Österreicher im Vergleich zum Vorjahr heuer deutlich mehr Konsumschulden anhäufen. Gab es im Vorjahr einen Rückgang, so ist derzeit ein Hoch bei den Konsumschulden der Österreicher zu verzeichnen. Der Anteil jener privat verschuldeten Verbraucher ist aktuell um deutliche 9% auf insgesamt nunmehr 49% gestiegen.
Jeder 2. Österreicher hat Kredit – beziehungsweise Konsumschulden
Klartext gesprochen bedeutet dies also , dass immerhin jeder zweite befragte Verbraucher unverblümt dazu steht, privat verschuldet zu sein. Dabei stehen vor allem die klassischen Verbraucherkredite als auch Kredite in Form von Kontoüberziehungen als Schuldenquelle an vorderster Stelle. Doch auch das Thema Finanzierung im Retailbereich erfreut sich einer konstant hohen Beliebtheit und reiht sich somit als Schuldenquelle an den vordersten Stellen ein.
Dabei sind die Steigerungsraten bei der Verschuldung in der Alpenrepublik immens: Während im Vorjahr 16% der Österreicher angaben, einen Konsumkredit zu haben sind es mittlerweile 22% - ein Plus von über einem Drittel. Noch deutlicher wird der Grad der Verschuldung im Bereich der sogenannten Dispositionskredite, also den Überziehungen des eigenen Bankkontos: Immerhin 16 % der befragten Bürger gaben an den Überziehungskredit des eigenen Bankkontos regelmäßig zu nutzen. Besonders fatal ist jedoch die Höhe des in Anspruch genommenen Dispokredits in Relation zu der Anzahl der Monatsgehälter, denn hier lag das größte Wachstum im Bereich von bis zu 6 Monatsgehältern.
Gerade Dispokredite gelten als Schuldenfalle Nummer 1
Gerade die stark angestiegen Nutzung der Dispokredite bietet Anlass zur Sorge, denn diese Kredite, so einfach und vordergründig bequem, sie auch so sein mögen, gelten als eine der Schuldenfallen überhaupt. Die Zinssätze dieser Dispokredite liegen oftmals doppelt bis dreifach so hoch wie ein klassischer Ratenkredit und sind vor allem durch ihre lockeren Vorgaben bei der Tilgung brandgefährlich. Wer einen Dispokredit wie genannt mit bis zu 6 Monatsgehältern nutzt, läuft schlicht und einfach Gefahr durch fortlaufende Zinsbelastungen einen Schuldenberg anzuhäufen, der sich aus dem regelmäßigen Gehalt irgendwann kaum noch bedienen, sprich: rückführen lässt.
Redakteur: Markus Gildemeister
Zurück zur Blog-Übersicht