Wer sich im Bankgewerbe auskennt, der weiß, dass Banken ihr Geld nicht mit der Bereitstellung von Girokonten und dem täglichen Geldverkehr verdienen, sondern mit Krediten. Ausgenommen hier natürlich Banken, die sich im internationalen Investment-Markt bewegen. Aber wenn es um das tägliche „Brot und Butter“ Geschäft geht, sind die Kredite immer noch Zutat Nummer eins. So wundert es nicht, dass neben den traditionellen Banken auch immer mehr Finanzberater, Versicherungsangestellte oder Kreditvermittler auf den Zug der Kreditvermittlung aufspringen. Marktanalysen unter dem Aspekt der Kreditvermittlung zeigen einen deutlichen Aufwärtstrend bei der Anzahl an Kooperationsverträgen zwischen Banken und eben jenen freien Finanzberatern, Vermittlern, Versicherungsgesellschaften als auch Einzelhandelsketten etc.. Wer also einen Kredit aufnehmen möchte, ist nicht gezwungen, seinen Kreditwunsch ausschließlich bei einer Bank vorzutragen. Doch wie lohnenswert ist der Abschluss eines Kredits über Drittparteien?
Kreditvermittlung ist ein Provisionsgeschäft
Um direkt zu antworten: Gar nicht! Ganz im Gegenteil: Obacht ist geboten, denn selbst, wenn das Angebot für einen Kredit vordergründig attraktiv wirkt, muss es nicht zwangsläufig das „beste“ Kreditangebot sein. Die Realität hinter jenen Darlehensangeboten über Dritte ist, dass sobald der Finanzberater von Ihrem Kreditwunsch erfährt, er Sie logischerweise mit Angeboten seiner(s) Kooperationsbank(en) konfrontieren wird. Schließlich winkt ihm bei erfolgreichem Abschluss eines Kredits ein oftmals „deftige“ Provision. Insofern wird er natürlich alles daransetzen, Ihnen sein „eigenes“ Kreditangebot so schmackhaft wie möglich zu machen.
Kreditvermittler bieten selten die besten Konditionen bei Krediten
An dieser Vorgehensweise ist im Grundsatz auch nicht auszusetzen, irgendwie muss ja auch ein solcher Finanzberater seine Semmeln verdienen. Doch aus Sicht eines Kreditnehmers muss das Ziel bei der Kreditaufnahme sein, den bestmöglichen Kredit hinsichtlich der Konditionen zu erhalten. Und daran darf bei solchen Angeboten durchaus gezweifelt werden. Denn folgende, die generell geltenden Kreditkonditionen negativ beeinflussenden Punkte, kommen bei solchen Drittanbieter Krediten zum Tragen:
Hohe Kreditvermittlungsgebühr
Das Eigeninteresse des Beraters am Abschluss eines Kredites aufgrund einer hohen Provision beziehungsweise der Kreditvermittlungsgebühr. In der Regel wird diese beim Abschluss eines Kredites dann unter dem Posten Bearbeitungsgebühr fällig. In den meisten Fällen streift der Kreditvermittler zwar nicht die gesamte Bearbeitungsgebühr ein - er bekommt aber seinen vereinbarten Anteil daran. Wie sich diese gestalten kann zeigt folgendes Rechenbeispiel:
Bei anfallenden 3% Bearbeitungsgebühr zeigen Erfahrungswerte, dass hiervon der Kreditberater rund 1% der Kreditsumme als Provision einstreicht. Bei einer Kreditsumme von angenommenen 30.000 Euro immerhin schonmal 300 Euro.
Die leidvolle Kombination mit Versicherungen etc.
Gerade Versicherungsleute sehen in der Vermittlung von Krediten beste Möglichkeiten ihre eigentlichen „Kernprodukte“ zu verkaufen. So kommt es nicht selten vor, dass neben dem Kredit auch gleich noch eine ganze Reihe von als „notwendig“, mindestens aber „ratsam“ geltende Versicherungen vom Kreditnehmer abgeschlossen werden. Allem voran, die sogenannten Restschuldversicherungen als auch gerade bei Immobilienkrediten dann die Optionen auf Hausrat, Haftpflicht etc.
Fazit
Einen Kredit über einen Vermittler abzuschließen, birgt grundsätzlich das Risiko, einen Kredit zu erhalten, der hinsichtlich der Konditionen deutlich teurer ist, als beispielsweise ein günstiger Onlinekredit oder aber der Barkredit der Hausbank. Wer also einen Kredit benötigt, sollte sich zuerst einmal im Internet mithilfe eines der zahlreichen Tools zum Kreditvergleich über die aktuell günstigsten Angebote für einen Ratenkredit informieren.
Redakteur: Markus Gildemeister
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