Es ist der klassische Marketing-Spruch der Banken: „Hier gibt es Kredite für Jedermann“. Das mag bis zu einem gewissen Punkt auch bei den meisten Banken zutreffen, aber die Praxis zeigt eben auch, dass Jedermann nicht gleich Jedermann ist. Denn die Banken unterscheiden beim Typus „Kreditnehmer“ erheblich und das zeigt sich nirgendwo deutlicher als bei den letztendlich gewährten Kreditkonditionen.
Zwar gilt bei allen Antragstellern gleich, dass wer sich eine größere Anschaffung mithilfe eines Kredits finanzieren möchte, muss nicht nur ganz grundsätzliche Anforderungen wie Volljährigkeit und österreichischen Wohnsitz erfüllen. Darüber hinaus haben vor allem die Einkommensverhältnisse maßgeblichen Einfluss darauf, ob Banken einen Kreditwunsch erfüllen und zu welchen Konditionen sie dies tun.
Da sich Sicherheit und Höhe des Einkommens innerhalb bestimmter Berufsgruppen durchaus unterscheiden, fragen die Institute diese bei Kreditanfragen standardmäßig ab. Bei der Beurteilung der Bonität fließt der ausgeübte Beruf ebenfalls in die Gesamtbewertung mit ein.
Wie sich die verschiedenen Berufsgruppen bei der Suche nach dem passenden Kredit unterscheiden:
Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst
Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst gelten wegen ihres sicheren und oft vergleichsweise hohen Tarifgehalts als verlässliche Kreditnehmer. Gerade in den gehobenen Dienstgraden verfügen sie häufig über Top-Bonitäten. Sie können bei der Suche nach dem passenden Kredit daher mit einer hohen Annahmequote seitens der Banken rechnen.
Aus diesem Grund steht für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst in der Regel der Blick auf die besten Konditionen im Fokus. Neben den günstigsten Zinsen legen Menschen aus dieser Berufsgruppe Wert auf flexible Kreditkonditionen. Dazu zählt etwa die Möglichkeit zu kostenlosen Sondertilgungen, für die sich das Weihnachtsgeld oder die Steuerrückzahlung zur Senkung der Zinskosten bei Beamtenkrediten sinnvoll einsetzen lassen.
Mitarbeiter im Angestellten-Verhältnis
Viele Berufstätige sind befristet oder unbefristet bei ihrem Arbeitgeber angestellt. Haben sie die Probezeit erfolgreich absolviert, sind Angestellte bei Banken meist gerngesehene Kreditnehmer. Wichtig ist, dass sich die angefragte Kreditsumme und die monatliche Rate zur Rückzahlung an den finanziellen Möglichkeiten des Antragstellers orientiert. Das frei verfügbare monatliche Einkommen sollte hierfür nicht zu knapp über der Höhe der zu erwartenden Kreditrate liegen. Das gilt im Übrigen über alle Berufsgruppen hinweg.
Arbeiter und Facharbeiter in Handwerk und Industrie
Arbeiter verrichten in der Regel körperlich fordernde Tätigkeiten. Das unterscheidet sie von Angestellten, deren Berufe klassischerweise auf geistiger Arbeit beruhen. Bei der Kreditvergabe ist die Zugehörigkeit zu dieser Berufsgruppe teilweise mit etwas niedrigeren Annahmequoten verbunden. Online die Kreditangebote verschiedener Banken und Kreditvermittler zu vergleichen, erleichtert es ihnen, schnell jene Institute zu finden, von denen sie als kreditwürdig eingestuft werden.
Selbstständige und Freiberufler
Ein sicheres Einkommen spielt für Banken bei der Bewertung der Bonität potenzieller Kreditnehmer eine sehr wichtige Rolle. Sicher ist bei Selbstständigen und Freiberuflern allerdings meist nur die wiederkehrende Unsicherheit, wie sich die Auftragslage und die Einkünfte in den kommenden Monaten entwickeln werden. Um überhaupt einen Kredit aufnehmen zu können, sollte die Selbständigkeit deshalb schon seit einiger Zeit bestehen. Belastbare Rückschlüsse auf das Einkommen lassen dann die Steuerbescheide der vergangenen Jahre zu. In der Regel sind es daher die letzten beiden Einkommensteuerbescheide, die Selbstständige und Freiberufler beim Kreditantrag an die Bank als Nachweis Ihrer Kreditwürdigkeit übermitteln müssen. Manchmal sind ergänzend aber auch Angaben zur aktuellen Auftragslage notwendig.
Zurück zur Blog-Übersicht