Die Scheu vor der Aufnahme eines Kredits ist gefallen, was sich unter anderem darin begründet, das die Zinsen für einen Kredit auf einem absoluten Niedrigniveau sind. Niemals war es so günstig, sich mittels der Aufnahme eines Kredits ein neues Auto, eine große Reise oder eine eigene Immobilie zu finanzieren. Banken locken zudem an jeder Ecke mit entsprechend günstigen Kreditangeboten, einfacher Bearbeitung und schnellem Erhalt des gewünschten Kredits. Klingt nach dem Schlaraffenland im Kreditwesen? Mitnichten, denn so einfach das ganze Thema „Kreditaufnahme“ auch in den aktuellen Zeiten klingen mag, so sollten Kreditnehmer auch Einiges an Vorarbeit leisten. Mit diesem Artikel zeigen wir auf, worüber man sich vor einem Darlehensprojekt Gedanken machen und welche Vorbereitungen getroffen werden sollten.
Regel Nr. 1 bei der Kreditaufnahme: Nur so viel Geld aufnehmen, wie tatsächlich benötigt wird
Menschen, welche als Meister des „Wirtschaftens“ tituliert werden, leben nach einer einfachen Regel: Kaufe nur das, was Du wirklich benötigst! Diese Regel gilt ohne Ausnahme auch für die Kreditaufnahme, denn hier gilt es von Beginn an realistisch den tatsächlich anfallenden Kreditbedarf einzuschätzen. Rechtfertig das ins Auge gefasste Produkteden geforderten Preis? Gibt es Möglichkeiten eines günstigeren Angebotes? Kann der
Preis durch Barzahlung nochmals gesenkt werden? Sind diese Fragen geklärt, kann ein realer Kreditbedarf ermittelt werden, denn es ist immens wichtig, nicht mehr Geld aufzunehmen, als tatsächlich gebraucht wird.
Regel Nr. 2: Die eigene Finanzsituation richtig einschätzen
Steht fest, dass ein Kredit benötigt wird, gilt es sich die Frage zu stellen, ob man sich einen solchen Kredit überhaupt leisten kann. Nur wer seine eigene finanzielle Situation aktuell als auch vorausschauend objektiv einschätzt, schätzt sich in Zukunft vor einer möglichen Überschuldung. Grundlage der finanziellen Eigenbewertung ist die Gegenüberstellung der eigenen Einnahmen und Ausgaben auf Monatsbasis. Dabei sollten auch kleine Kostenpunkte berücksichtigt werden, um "versteckte" Ausgaben aufzudecken. So lässt sich nicht nur beurteilen, wo gegebenenfalls Sparpotential besteht, die Aufstellung hilft auch bei der Einschätzung der passenden Kreditrate.
Regel Nr.3: Wie sieht es mit meiner Bonität aus?
Bekannterweise schätzen Kreditgeber mithilfe von Bonitätsauskünften die Zahlungsbereitschaft und Kreditwürdigkeit potentieller Kreditnehmer ein. Hierzu werden Daten abgerufen, die hier von Auskunfteien gesammelt werden. Dazu gehören unter anderem die Anzahl eröffneter Girokonten, bestehende Kredit- und Leasingverträge, offene Forderungen oder genutzte Handyverträge. Um sich vor unliebsamen Überraschungen beim Bankgespräch hinsichtlich der eigenen Bonität zu schätzen, sollte man sich Vorfeld mittels einer Selbstauskunft bei der KSV informieren. Sind dort negative Einträge der Auskunft vermerkt, sollten diese kritisch analysiert werden: Sind alle Informationen korrekt? Tauchen falsche KSV-Einträge auf, sollte schriftlich gegen diese Beschwerde eingelegt werden, um die Einträge prüfen und eventuell löschen zu lassen.
Regel Nr.4: Sorgfältigkeit ist wichtig
Bei allen Angaben zur eigenen finanziellen Situation und Bonität gilt es, sorgfältig, genau und vor allem ehrlich zu sein. Hier sollte man sich Zeit nehmen und die erforderlichen Auskünfte nebst entsprechender Unterlagen gewissenhaft zusammenstellen. Nur so lässt sich ein exaktes und seriöses Bild der eigenen Finanzen zeichnen, was sich wiederum positiv auf die Kreditchancen auswirkt. Je besser man sich vorbereitet, umso ernster wird der Bankberater das Kreditgesuch nehmen und sich entsprechend offen präsentieren. Der Satz „Gute Vorbereitung ist die halbe Miete“ trifft zweifelsohne auch auf das Kreditgespräch bei der Bank zu.
Regel Nr. 5: Sich als verlässlichen, vertrauenswürdigen Partner darstellen
Banken vergeben einen Kredit auch auf einer gewissen Vertrauensbasis. Banken sehen sich als Partner in Finanzangelegenheiten und erwarten dies auch von Kreditnehmern. Geht es also darum einen Kredit aufzunehmen, kann es durchaus hilfreich sein, sich selbst als verlässlichen Vertragspartner zu präsentieren. Bestehen also langjährige, gute Geschäftsbeziehungen, zum Beispiel zu Strom- und Wasserwerken, lässt dies durchaus auf Kontinuität schließen. Belege über das regelmäßige, pünktliche Nachkommen von Zahlungsverpflichtungen (beispielsweise Unterhaltszahlungen, Sparpläne etc.) können helfen, das Vertrauen in die eigene Person als Kreditnehmer zu stärken. So kann auf einfache, aber effektvolle Weise das Vertrauensverhältnis zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer gestärkt und die eigene Kreditwürdigkeit nochmals erhöht werden.
Redakteur: Markus Gildemeister
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