In Deutschland wird der Dispokredit nach wie vor rege genutzt. Der Grund: Die schnelle Möglichkeit, über das Guthaben hinaus Geld abheben zu können. Doch was die Bundesbürger so lieben, muss am Ende meist teuer bezahlt werden. Die Zinsen für den Dispo liegen auf einem ganz anderen Zinsniveau als herkömmliche Ratenkredite. Wer seinen Dispokredit als Überbrückungskredit nutzt, zahlt nach wie vor hohe Zinsen.
Warum der Dispokredit nicht zum Überbrücken geeignet ist
Ein Dispo eignet sich schon allein aus Kostengründen nicht als Überbrückungskredit. Die Zinsen für diese Kreditform sind viel zu hoch. Während normale Kredite längst zu niedrigen Zinsen vergeben werden, geht der Dispo immer noch einen anderen Weg.
Die Dispozinsen werden unabhängig vom Leitzins festgesetzt. Der Leitzinssatz ist der Orientierungspunkt für die Höhe der Kreditzinsen. Da er aktuell bei null Prozent liegt, sind die Zinsen für Ratenkredite derzeit nach wie vor niedrig. Doch der Leitzins gilt nicht als Maßstab für die Dispozinsen. Dies wird immer wieder von Verbraucherschützern bemängelt, und auch von Politikern kritisiert. Doch die Banken ändern nichts an ihrer Zinspolitik, da sie sagen: ein Dispokredit ist nur ein kurzfristiger Kredit.
Für eine längere Überbrückung, oder gar als Dauerkredit, ist der Dispo hingegen nicht geeignet. Dies liegt neben den hohen Zinsen auch an der fehlenden Tilgungsvereinbarung. Diese wird bei Krediten fast jeder Art abgeschlossen, außer beim Dispokredit und Krediten über Kreditkarten mit Teilzahlung. Der Bankkunde kann die Rückzahlung dadurch flexibel wählen, und genau dadurch bleibt der Dispo oft über viele Monate oder gar Jahre bestehen. Viel besser geeignet als Überbrückungskredit ist ein günstiger Minikredit.
Der Minikredit als Alternative zum Dispokredit
In den letzten Jahren sind immer mehr Minikredit-Anbieter mit ihren Kurzzeitkrediten auf den Markt getreten. Diese Kreditmöglichkeit bietet sich an, wenn ein finanzieller Engpass kurzfristig überbrückt werden soll. Die Besonderheit: der Minikredit hat nur eine kurze Laufzeit, und muss in einer Rate abgezahlt werden.
Die Zinsen dafür sind in den meisten Fällen niedriger als bei einem Dispokredit. Teurer werden diese nur, wenn optionale Serviceleistungen gewählt werden. Dies kann die Expressüberweisung sein, durch die das geliehene Geld binnen weniger Stunden auf dem Girokonto ist. Dies kann die 2-Raten-Option sein, durch welche der Kredit in zwei statt einer Rate zurückgezahlt werden kann. Wer hierauf jedoch nicht angewiesen ist, ist mit dieser Kreditform als Überbrückungskredit sehr gut bedient.
Fazit: Dispokredit maximal kurzfristig nutzen
Der Dispo bleibt das Ärgernis in Sachen Zinsen. Wer den Dispokredit als Überbrückungskredit nutzen will, merkt oft erst hinterher, wie teuer diese Kreditform wirklich ist. Da es keine Tilgungsvereinbarung gibt, werden die Kosten meist erst im Nachhinein sichtbar. Viele Banken arbeiten zudem nach wie vor nicht transparent, wenn es um die Höhe der Dispozinsen geht. Ein Verbraucher sollte jedoch vor dem Nutzen eines solchen Kredits wissen, was er am Ende wirklich bezahlen muss. Ein Umstand, den ein Minikredit hingegen bietet.
Redakteur: Markus Gildemeister
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