Die Aufnahme eines Kredits war bis vor einigen Jahren, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, ein durchaus zeitaufwändiges Verfahren. Man vereinbarte bei der Bank seines Vertrauens einen Termin bei „seinem“ Bankberater (auf den man schon damals nicht selten 1-2 Wochen warten musste), sammelte sämtliche benötigte Unterlagen zusammen, ging dann zum vereinbarten Termin in die Bank, hörte sich das Angebot an und bestenfalls hatte man dann nach weiteren 1-2 Wochen dann seinen Kredit. Mit dem Aufkommen des www. Jedoch veränderte sich dieses Procedere deutlich und zum zwar zum augenscheinlichen Vorteil des Kreditkunden: Termin bei der Bank, persönliche Vorsprache, Hin- und Her senden von Unterlagen etc. – Alles passe‘.
Kreditvergleich immer noch kein Standardverhalten von Kreditsuchenden
Heutzutage geht man ins Internet, sucht sich ein Kreditangebot raus, ein paar Angaben, ein paar Klicks, kurzer Video-Chat – und bestenfalls hat man innerhalb von 48 Stunden den gewünschten Onlinekredit. Und das ohne auch nur einen Schritt aus dem Haus zu tun. Doch genau in dieser Bequemlichkeit liegt offensichtlich auch eine finanzielle Gefahr. So zeigt eine aktuelle Auswertung des Kreditmarktes unserer Nachbarn aus der Bundesrepublik Deutschland, dass allein im 1. Quartal 2018 über 600 Millionen Euro zuviel für Kredite ausgegeben wurde. Zwar scheint den meisten Verbrauchern klar zu sein, dass der Abschluss eines Onlinekredits aus dem Internet deutlich billiger (bis zu 1,85 %) als der klassische Filialkredit ist, dennoch scheint den meisten dabei eins immer nicht ganz bewusst zu sein, dass auch jene Onlinekredite sich in ihren Konditionen deutlich unterscheiden können.
Wer Kreditangebote nicht vergleicht, zahlt drauf
Bequemlichkeit hin oder her: Das Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten für Kreditsuchende aus einer Vielzahl von Angeboten zu vergleichen. Selbst bei vermeintlich generell günstigen Onlinekrediten sind Zinsunterschiede von bis 2,5 % selbst in einer aktuellen Niedrigzinsphase keine Unwahrscheinlichkeit. Und das bei Gleichheit zwischen den Angeboten hinsichtlich Laufzeit, Kreditsumme und des Thema bonitäts-unabhängigem Zinssatz. Doch die Bereitwilligkeit die zahlreichen Kreditangebote miteinander zu vergleichen und aufgrund dessen möglicherweise viel Geld zu sparen, scheint nachwievor nicht gegeben zu sein. So zeigen auch hier aktuelle Statistiken dass nur rund 1,46 Darlehensangebote miteinander verglichen werden. Deutlich zu wenig aufgrund der Vielzahl und Angeboten und den zahlreichen, im Internet verfügbaren Kreditvergleichsrechnern. Eine Bequemlichkeit, die den deutschen Kreditnehmern allein im 1. Quartal 2018 über 600 Millionen Euro gekostet haben – allein das sollte Grund zum Nachdenken bei der Kreditauswahl geben.
Redakteur: Markus Gildemeister
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