Corona und kein Ende – mit dem 2.ten Lockdown kommt auf Unternehmen als auch private Haushalte gerade in finanzieller Hinsicht erneute eine harte Prüfung zu. Gerade Unternehmen und Selbstständige, die beispielsweise im Tourismussektor aktiv sind, fürchten um die dringend benötigten Umsätze aus der generell sehr ertragreichen Wintersaison.
Doch auch der Einzelhandel hat in diesem Jahr mit erheblichen Umsatzeinbußen zu kämpfen, denn auch hier hat der Zeitpunkt der 2.ten Corona-Welle und den damit hervorgegangenen Einschränkungen zu einem massiven Einbruch bei den Einnahmen geführt. Und die hieraus ableitbaren Aussichten scheinen alles andere als rosig.
Creditreform sieht Pleitewelle auf Österreichs Wirtschaft zurollen
Denn laut der Wirtschaftsauskunft Creditreform steht der österreichischen Wirtschaft die härteste Prüfung erst noch bevor. Und zwar genau dann, wenn die bis dato doch recht umfangreichen Staatshilfen Schritt für Schritt wieder zurückgenommen werden und auch die Banken, die bis dato gewährten Stundungen von laufenden Krediten aufheben ergo die Aufnahmen der Kredittilgungen von Unternehmen einfordern.
So sind unter diesen Aspekten laut Auswertungen der Creditreform Experten rund 50.000 Unternehmen und Selbständige in hohem Maße von der Insolvenz bedroht – Tendenz durchaus steigend, wenn die Corona-Pandemie und daraus resultierende Einschränkungen noch über einen längeren Zeitraum andauern sollte.
Nach Auffassung der Experten seinen zahlreiche Unternehmen einzig und allein aufgrund der jahrelangen Niedrigzinsen und den aktuellen Hilfsmaßnahmen der österreichischen Regierung ihre Geschäft halbwegs aufrechterhalten können. Es sei für diese Unternehmen also lediglich eine Frage der Zeit, wann dem Ende ins Auge geschaut werden müsse.
Insolvenz-Situation bei Privathaushalten deutlich besser – vordergründig
In Anbetracht dessen, dass die Corona-Krise auch bei den privaten Haushalten für erhebliche finanzielle Belastungen verantwortliche zeichnet, wäre im Grunde genommen bereits heute ein Anstieg bei den gemeldeten Privatinsolvenzen zu erwarten. Doch dem ist mitnichten so. So ist die die Anzahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren in diesem Jahr um knapp 27 Prozent auf 7.300 Vorgänge gesunken.
Ein Paradoxum? Vordergründig nicht, denn zahlreiche Haushalte in Österreich haben sich früh genug auf die Corona-Pandemie unter finanziellen Aspekten entsprechend eingestellt, indem beispielsweise geplante Anschaffungen verschoben und der bis dato geltende Lebensstandard an die neue Situation angepasst wurde.
Zudem zeichnen die bis dato seitens der Regierung geschaffenen Kredit- und Zinsmoratorien entsprechende Wirkung dahingehend, dass die Anzahl der Privatinsolvenzen rückläufig ist. Doch auch bei den Privatinsolvenzen ist in naher Zukunft mit einem erheblichen Anstieg der Fälle zu rechnen.
Anzahl der Privatinsolvenzen wird steigen
Denn sollte die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen steigen, was aufgrund der fortwährenden Umsatzeinbußen mehr als realistisch ist, ist es lediglich eine Frage der Zeit, wann sich dies auch auf die privaten Haushalte auswirkt. Denn mit den Unternehmensinsolvenzen steigt zwangsläufig die Anzahl der Erwerbslosen und dem damit einhergehenden Einkommensverlust.
Dem dann logischerweise der sinkende Konsum folgt, der wiederum dem Einzelhandel etc. geringere Umsätze beschert. Ein logischer Prozess, der für die Zukunft nichts wirklich Gutes erkennen lässt ….selbst wenn die Corona-Pandemie dann hoffentlich ein Ende gefunden hat. Die Folgen der Pandemie werden wohl noch auf Jahre zu spüren als auch zu sehen sein.
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