Wer eine notwendige Investition tätigen muss, beansprucht dafür in der Regele einen Kredit. Dabei möchte natürlich jeder Kreditwillige einen möglichst günstigen Kredit aufnehmen und die Wege zu einem Kredit sind heute durchaus vielfältig. Da stehen dann zum einen die klassische Hausbank, aber auch private Geldgeber sowie Direktbanken zur Verfügung, wenn es um die Finanzierung des geplanten Vorhabens geht. Ist die Entscheidung für die Aufnahme eines Kredits erst einmal gefallen, so steht zumeist die folgende Frage im Raum: Wo bekomme ich den günstigsten Kredit für mein Vorhaben? Denn natürlich ist ein Kredit in jedem Fall mit Kosten verbunden. Doch wer hier der Meinung ist, dass die Kreditzinsen die einzigen Faktoren sind, welche die Kosten eines Kredits beeinflussen, irrt. Denn neben dem Zinssatz spielen auch etwaige Bearbeitungsgebühren auch weiter Faktoren eine durchaus gewichtige Rolle bei den Kreditkosten. Wir zeigen diese Faktoren auf.
Die eigene Bonität beeinflusst den Zinssatz
Ein festes Einkommen, welches oberhalb der Pfändungsgrenze liegt, ist eine wichtige Bedingung für die problemlose Bewilligung eines Kreditantrags. Doch die wohl wichtigste Voraussetzung für einen günstigen Kredit ist in der Regel die eigene Bonität. Denn die KSV-Auskunft spielt in den meisten Fällen eine wichtige Rolle. Dies gilt umso mehr, je höher die beantragte Summe ist. Einen Kleinkredit kann man durchaus auch mit schlechteren Voraussetzungen und ohne Bürgen bekommen, bei einigen Tausend Euro Kredit ist das schon schwieriger, wenn nicht unmöglich.
So wirkt sich eine ungünstige Bonität in den meisten Fällen unmittelbar auf die Beantwortung der Frage nach den Kreditkosten eindeutig negativ aus. Je höher der Kreditgeber das Risiko eines möglichen Kreditausfalls einschätzt, umso höher wird der Zinssatz sein. Auf diesem Wege versucht der Kreditgeber, das mittels der Bonitätsprüfung erkennbare Risiko bei einem angebotenen Kredit zumindest teilweise abzufedern. Viele Banken bestehen auch auf dem Abschluss einer Kreditversicherung.
Die Auswirkungen der Laufzeit auf die Kreditkosten
Je länger die Laufzeit eines Kredits angesetzt ist, umso höher sind die Zinsen. Nun sollte man sich jedoch nicht dazu verleiten lassen, mit unrealistisch hohen Raten die Laufzeit einfach zu verkürzen. Ein finanzieller Puffer sollte also auch nach Zahlung der Kreditraten für das „normale“ Leben immer noch vorhanden sein. Zudem besteht die Gefahr, dass bei Zahlungsverzug der vereinbarten Kreditraten, weiter Kosten (Verzugszinsen) anfallen und damit die Kreditkosten abermals erhöhen. Der gewünschte Ersparniseffekt durch die Wahl kürzerer Kreditlaufzeiten mittels hoher Raten wäre damit vollständig verpufft.
Vereinbarung von Sonderkonditionen und deren Auswirkungen
Auch die Vereinbarungen von Sonderkonditionen können deutlich zur Reduzierung der Kosten eines Kredits beitragen. Zudem sorgen sie für deutlich mehr Flexibilität in die Tilgung eines Kredits. So bieten einige Kreditinstitute die Möglichkeit, im Falle eines drohenden Zahlungsverzugs bei den Kreditraten die Zahlung der Kreditraten über einen bestimmten Zeitraum kostenfrei auszusetzen. So ist man auch in akuten Notsituationen abgesichert und bringt nicht den gesamten Kredit in Gefahr. Vorteilhaft für den Kreditnehmer ist auch die Möglichkeit von Sondertilgungen. Wer es sich leisten kann, verringert mit größeren, ungeplanten Rückzahlungen die Laufzeit seines Kredits, oder löst die gesamte, restfällige Summe schon vor Ende der Laufzeit aus. Diese Variante ist jedoch nur von Vorteil, wenn keine Vorfälligkeitsentschädigung für entgangene Zinsen anfällt.
Die Frage nach den Kosten eines Kredits lässt sich also nur nach Einbeziehung aller relevanten Faktoren beantworten.
Redakteur: Markus Gildemeister
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