Das menschliche Bedürfnis sich für etwas zu begeistern und gegebenenfalls auch unbedingt „haben zu wollen“ dürfte einem Jeden bekannt sein. Wer hat nicht schon einmal vor seinem Traumauto gestanden und sich gewünscht, dieses auch zu besitzen? Von einem privaten Heimkino neuester Generation geträumt? Oder einfach nur das Bedürfnis verspürt, der eigenen Ehefrau endlich die langersehnte neue Küche zu kaufen?
Konsumbedarf, aber kein Geld? Kredit muss her
Wäre alles kein Problem, wenn die eigenen finanziellen Mittel, solch, nicht gerade geringen Investitionen zulassen würden. Ist nur beim Gros der Verbraucher leider nicht so. Wer hat schon mehrere tausend Euro einfach mal so zur freien Verfügung? Vielleicht nicht einmal 1.000 €, um den gewünschten neuen Fernseher zu kaufen? So klingt es völlig normal sich nach möglichen Finanzierungsangebot umzusehen. Die meisten Verbraucher greifen dabei, sofern verfügbar, auf den allseits bekannten Überziehungsrahmen, dem Dispokredit, bei der eigenen Hausbank zurück. Was nachvollziehbar ist, denn es ist der wohl unkomplizierteste Weg sich zusätzliche Liquidität zu verschaffen. Ganz ohne Vorsprache bei der Bank, kein Einreichen von irgendwelchen Unterlagen etc.
Bestenfalls einfach mit der Bankkarte bezahlen und wenn der Rahmen ausreicht, ist die Anschaffung auf (Dispo)kredit getätigt – das wars. Einziger Hinweis auf den kredit-finanzierten Kauf, ist dann das „minus“ auf dem Konto-Auszug. Nachteil an der Sache: Es kann auf Dauer dank oftmals sehr hoher Zinsen für den Dispokredit ziemlich teuer werden. Exakt dann, wenn der Dispokredit dauerhaft nicht ausgeglichen beziehungsweise Schritt für Schritt ausgeglichen wird.
Wer sich dessen wiederum bewusst ist, greift hier eher auf eines der zahlreichen „regulären“ Kreditangebote der Bank zurück. Vorteile?
- Höhere Kreditbeträge möglich
- Feste Ratenzahlungen
- Oftmals deutlich geringere Zinsen
Gerade dann, wenn höhere Kreditsummen benötigt werden, sind klassische Konsumentenkredite dem Dispokredit eindeutig vorzuziehen.
Die Tücke der Null Prozent Finanzierung
Und dann gibt es ja noch diese verlockend klingenden Null - Prozent Finanzierungen. Darlehensangebote, die sich zweifelsohne einer großen Beliebtheit erfreuen. Und das hat seine Gründe:
- Keine Zinsen
- Niedrige Raten
- Lange Laufzeiten möglich
- In der Regel schnelle Abwicklung
Und doch haben gerade diese Null Prozent Finanzierungen ihren Haken und der liegt nicht zwangsläufig beim Kreditangebot selbst, sondern am finanzierten Produkt. Wie ist dass zu verstehen? Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Es wird ein Küchengerät mit einem hohen Einkaufspreis über einen Zeitraum von 48 Monaten mittels Null Prozent Kredit beim Händler finanziert. Der vordergründige Vorteil ist, dass aufgrund der langen Laufzeit die monatlichen Raten für den Konsumkredit recht gering sind. Was aber, wenn das finanzierte Gerät nach 36 Monaten den „Geist“ aufgibt? Der mit dem Gerät verbundene Ratenkredit gibt nicht den „Geist“ auf. Im Gegenteil: Dieser muss weiterhin 12 Monate lang getilgt werden. Ist das erstrebenswert?
Redakteur: Markus Gildemeister
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